Mit mehr als 700 Millionen stammt der Großteil des Geldes vom Land, der Rest sind Bundesmittel. Laut Ministerium stehen in den kommenden vier Jahren so viele Mittel bereit wie nie zuvor. In der 2019 gestarteten, Ende 2022 endenden Förderperiode standen insgesamt 788 Millionen Euro bereit.
Die Landesregierung will beispielsweise die neben Förderdarlehen vergebenen Zuschüsse auf bis zu 1500 Euro pro Quadratmeter anheben. 2017 lag der Förderanteil noch bei 250 Euro. Das soll Unternehmen Planungssicherheit beim Bau von bezahlbarem Wohnraum geben. Die Regierung will einen besonderen Fokus auch auf die Verlängerung von auslaufenden Zweckbindungen legen. Die konkrete Ausgestaltung der sozialen Wohnraumförderung soll in den kommenden Monaten gemeinsam mit den Kommunalen Landesverbänden und den Verbänden der Wohnungswirtschaft erfolgen.
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) lobte die Pläne. «Die Kieler Landesregierung hat die Zeichen der Zeit erkannt», sagte Direktor Andreas Breitner. «Um die Lage auf Wohnungsmärkten zu entspannen und zugleich die Herausforderungen des Klimaschutzes zu bewältigen, ist eine deutliche Erhöhung der staatlichen Förderung notwendig.» Nun müsse die Bundesregierung rasch verbindliche Förderungen auf den Weg bringen. «Der geförderte Wohnungsbau steht angesichts der Zinsentwicklung bei frei finanzierten Wohnungsbauprojekten vor einer Renaissance.»
Aus Sicht des SPD-Abgeordneten Thomas Hölck gehen die Vorschläge der Landesregierung in die richtige Richtung. «Nun müssen den Worten aber auch Taten folgen. Die steigenden Zinsen und Baupreise dürfen nicht dazu führen, dass der Soziale Wohnungsbau endgültig einbricht.» Schon in den vergangenen Jahren habe der Neubau an Wohnungen nicht ausgereicht, um den gleichzeitigen Wegfall an Belegbindungen zu kompensieren, kritisierte Hölck.