Forscher untersuchen Folgen von Vulkanausbruch auf La Palma

Der Vulkanausbruch Ende 2021 auf La Palma richtete immense Schäden an. Doch welche Auswirkungen hatte er auf den Vulkan selbst. Das wollen Kieler Forscher herausfinden.
Eine Aschewolke schießt aus dem Vilkan Tajogaite auf der Insel La Palma in die Höhe. © Emilio Morenatti/AP Pool/dpa/Archivbild

Forschende aus Kiel und Spanien wollen die Auswirkungen des längsten bekannten Vulkanausbruchs in der Geschichte der Kanareninsel La Palma untersuchen. Anfang Januar habe ein Team mehrerer Institute von Bord des Forschungsschiffs «Maria S. Merian» aus den Meeresboden vor der Insel kartographiert, sagte der Projektverantwortliche Jacob Geersen von der Universität Kiel der Deutschen Presse-Agentur. In drei Tagen sei es gelungen, den Großteil der westlichen Inselseite zu vermessen.

Die Forschenden erhoffen sich von den Daten Erkenntnisse über die durch den Ausbruch Ende 2021 verursachten Veränderungen am Aufbau des Vulkans - Fachleute sprechen auch von Vulkangebäude. Er war am 19. September 2021 ausgebrochen und richtete immense Schäden an. Mindestens 7000 Menschen mussten evakuiert werden, 3000 konnten nicht zurückkehren. Auch Plantagen für Bananen, dem wichtigsten Erzeugnis der Insel, wurden von der Lava begraben.

«Der Ausbruch dauerte insgesamt knapp drei Monate und die von der neuen Lava bedeckte Fläche beträgt mehr als 10,5 Quadratkilometer», sagte der marine Geophysiker Geersen vom Institut für Geowissenschaften der Kieler Christian-Albrechts Universität.

«Hunderttausende Erdbeben, ein bis zu 190 Meter mächtiger Lavafluss, sowie vertikale Landhebungen und Senkungen im Meterbereich entstanden durch die Migration von heißer Lava im Untergrund», sagte der Projektpartner und marine Geophysiker Felix Gross vom Center for Ocean and Society der Kieler Uni. Weil kaum hochauflösende Daten von dem marinen Teil der Vulkanflanke existierten, habe die Expedition «Sub:Palma» die Westseite der Insel hydroakustisch kartiert. Ihre dabei gewonnen Daten wollen sie mit den Ergebnissen von Tiefseeuntersuchungen der späten 1990er Jahre vergleichen.

Außerdem wollen die Forscher die genauen Umrisse der Vulkanflanke untersuchen. «Bei der Vulkanflanke deuten geodätische und geologische Daten an Land darauf hin, dass diese langsam in den Atlantik abrutscht», sagte Gross. «Bisher ist aber weder die Größe des sich bewegenden Flankenteiles bekannt, noch wo die Grenzen vom instabilen zum stabilen Teil des Vulkangebäudes verlaufen.»

Beteiligt waren auch Forschende des Kieler GEOMAR Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung sowie von zwei spanischen Instituten.

© dpa
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