Welttag der Moore: Warnung vor Zerstörung durch Autobahnbau

Intakte Moore können als natürliche Kohlenstoffspeicher beim Klimaschutz helfen. Zum Welttag der Moore rufen Umweltschützer auf, solche wertvollen Flächen nicht weiter zu zerstören, etwa durch neue Autobahnen - zwei Vorhaben stehen besonders in der Kritik.
Moor
Wasser steht in einem Moor. © Patrick Pleul/dpa/ZB

Anlässlich des Welttags der Moore an diesem Freitag warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) davor, die für den Klimaschutz wichtigen Feuchtgebiete durch den Neubau von weiteren Autobahnen zu zerstören. «Moore sind für die CO2-Speicherung extrem wichtig. Sie zu zerstören und die Landschaft mit Autobahnen zu zerschneiden, ist ein klimapolitisches Vergehen», sagte der Vorsitzende des BUND, Olaf Bandt, vor dem Welttag am 2. Juni. Der Umweltschutzverband sieht Moore hierzulande vor allem durch den Ausbau der A20 und A26 Ost in Norddeutschland in Gefahr und fordert ein Ende dieser Planungen, um die Moorböden zu erhalten.

Allein durch den Bau der sogenannten Küstenautobahn A20 zwischen Westerstede in Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein würden laut BUND 19 000 Hektar Naturlandschaft, größtenteils wertvolles Moor- und Marschland, verschwinden. Fast zwei Millionen Kubikmeter Torf müssten demnach für die ersten beiden Bauabschnitte abgebaggert werden. Über den Ausbau der A20, der allein auf niedersächsischer Seite rund 120 Kilometer umfasst, wird seit Jahren gestritten. Auch der Bau der kürzeren A26 Ost als Verbindung der A7 mit der A1 im Süden Hamburgs würde laut dem Umweltschutzverband Moorflächen und landwirtschaftlich genutzte Torfböden zerstören.

Als natürliche Kohlenstoffsenken speichern die Moore der Welt nach Angaben des Mooratlasses, einem Kooperationsprojekt des BUND mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der Michael Succow Stiftung, etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder zusammen. Intakte Moore können weiteres CO2 aus der Luft ziehen. Denn in saurem Moorwasser werden Pflanzenreste etwa von Torfmoosen unter Ausschluss von Sauerstoff konserviert. Mit der Zeit bildet sich Torf.

Die meisten Moorflächen in Deutschland finden sich in der Norddeutschen Tiefebene - nach Angaben der Universität Greifswald rund 78 Prozent. Viele Moore sind aber nicht mehr naturnah. Etwa 65 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.

Der Welttag der Moore ist 2019 von der International Peatland Society (IPS) ausgerufen worden. In dieser Nichtregierungsorganisation sind nach eigenen Angaben Institutionen, Firmen und NGOs aus 37 Ländern organisiert, die sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Mooren einsetzen. Der Welttag der Feuchtgebiete, den es am 2. Februar gibt, nimmt neben Mooren etwa auch Sümpfe und Auen in den Blick.

© dpa
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