Die Gewerkschaft Verdi hatte am Donnerstag zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Von 17.00 Uhr an legten nach Angaben eines Verdi-Sprechers in den Brief- und Paketzentren in Hamburg etwa 140 Beschäftigte die Arbeit nieder, in Schleswig-Holstein waren es bis zu 100 Postbeschäftigte. Am Freitag folgten dann die Postboten. Rieck sagte, die Auswirkungen des Warnstreiks zögen sich bis in die kommende Woche. Liegengebliebe Briefe könnten zwar relativ einfach nachträglich zugestellt werden. Für Päckchen und Pakete gelte dies jedoch nicht, sagte der Verdi-Fachbereichsleiter.
In der zweiten Verhandlungsrunde für rund 160.000 Tarifbeschäftigte hatte es zuvor in Köln keine Fortschritte gegeben. Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Der überwiegende Teil der Verdi-Mitglieder bei der Post habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste nicht verkraften, begründete Verdi die Forderung.
Die Gewerkschaft kündigte weitere Aktionen bis zum nächsten Verhandlungstermin am 8. und 9. Februar an. Die Deutsche Post DHL ist hochprofitabel. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt allerdings im Ausland.