Nord-Ostsee-Kanal: Ausgelaufenes Öl stoppt Schifffahrt

Eine Pipeline schlägt Leck, Öl verschmutzt den Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel, die Schifffahrt muss stoppen. Noch sind viele Fragen offen: nach der Ursache des Lecks und der Menge des Öls im Wasser, nach dem Umweltschaden und den Kosten.
Das Containerschiff verlässt den Hafen von Brunsbüttel. © Frank Molter/dpa/Symbolbild

Aus einem Leck in einer Pipeline im Hafen von Brunsbüttel sind große Mengen Öl in den Nord-Ostsee-Kanal gelaufen. Die Verkehrszentrale sperrte die Schleusen am Mittwochmorgen, weil das Öl die Schleusenkammern erreichte. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk begannen mit einer ersten Bekämpfung. Am Nachmittag konnte das Leck geschlossen werden. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) wird sich am Donnerstag vor Ort über die Ölverunreinigungen informieren.

Das Havariekommando übernahm auf Ersuchen des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) die Einsatzleitung und beorderte das Mehrzweckschiff «Neuwerk» und das Ölbekämpfungsschiff «Knechtsand» nach Brunsbüttel an der Elbmündung (Kreis Dithmarschen). Beide Schiffe nahmen im Laufe des Tages die Arbeit auf. Das Mehrzweckschiff «Scharhörn» sollte am Abend noch hinzukommen.

Im Laufe des Tages fanden Einsatzkräfte die Ursache der Verschmutzung - ein Leck in einem sogenannten Düker an der Landseite einer Rohölpipeline am nördlichen Ufer, wie ein Sprecher des Havariekommandos sagte. Die Leitung wurde gesperrt, so dass kein weiteres Öl mehr austreten konnte. Bereits am Freitag waren kleinere Mengen Öl auf dem Wasser aufgefallen. Das Havariekommando und das Schleswig-Holsteinische Umweltministerium seien in einem engen Informationsaustausch.

Angaben zur Menge des ausgelaufenen Öls gab es zunächst nicht. Der Ölteppich erstreckte sich nach Angaben des Havariekommandos von der Schleuse Brunsbüttel auf etwa sechs Kilometer Länge auf dem Kanal. Auch die Schleusenkammern seien betroffen. Ein Ölaufklärungsflugzeug des Havariekommandos startete vom Marinefliegerstützpunkt Nordholz bei Cuxhaven in Niedersachsen, um die Einsatzstelle zu überfliegen und Daten zum Ausmaß der Verschmutzung zu erfassen.

Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand den Angaben nach nicht. Zwischenzeitlich war eine Warnmeldung wegen möglicher Explosionsgefahr herausgegeben worden. Sie wurde wieder aufgehoben.

Zu den Folgen für die Umwelt und den Kosten lagen am Mittwoch noch keine Informationen vor. Auch die Dauer der Sperrung des Kanals für die Schifffahrt war am Mittwoch nicht absehbar. «Bis auf Weiteres», teilte das Umweltministerium mit.

© dpa
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