«Wir stehen vor einer Eskalation, die es in der Bundesrepublik zuletzt in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts gegeben hat, wenn die Arbeitgeber weiter nur Brosamen statt Angebote auf den Verhandlungstisch legen», erklärte Verdi-Landesbezirksleiterin Susanne Schöttke. Bewusst werde der Nord-Ostsee-Kanal eingebunden. «Hier kostet den Bund ein Streiktag zwischen Brunsbüttel und Kiel Beträge, die in die Millionen gehen können.»
Die dritte Verhandlungsrunde für Bund und Kommunen beginnt am Montag in Potsdam. In Kiel und im Kreis Plön werden sich die Warnstreiks auf alle Betriebe und Dienststellen des öffentlichen Dienstes auswirken. Kitas blieben geschlossen, Müll werde nicht abgeholt, Theateraufführungen fielen aus, in der Stadtverwaltung, bei Sparkassen und Stadtwerken werde es Einschränkungen geben. Das Städtische Krankenhaus werde im Notbetrieb arbeiten.
In Lübeck sowie den Kreisen Ostholstein, Herzogtum Lauenburg und Stormarn sind Beschäftigte von Verwaltungen, Seniorenheimen, Entsorgungsbetrieben sowie Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt zum Warnstreik aufgerufen. Ebenfalls betroffen sind diverse Einrichtungen samt Krankenhäusern und Kitas in Flensburg sowie in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg.
Verdi fordert für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung.