Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Fähren stehen still

Wer Rat und Unterstützung vom Jobcenter oder der Verbraucherzentrale wollte oder mit den Fähren auf der Elbe fahren wollte, musste Geduld haben oder umplanen. Unabhängig voneinander traten Schiffsführer und Beschäftigte im öffentlichen Dienst in einen Warnstreik.
Verdi-Warnstreiks im öffentlichen Dienst
Mitarbeitende des Fährlinienbetreibers Hadag und Verdi-Mitglieder stehen am St. Pauli Fischmarkt. © Christian Charisius/dpa

Hunderte Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben am Donnerstag in Hamburg mit einem ersten Warnstreik ihren Forderungen nach 10,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck verliehen. Bei einer Kundgebung am alten Elbtunnel versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Morgen rund 300 Demonstrantinnen und Demonstranten. Insgesamt rechnete die Gewerkschaft mit bis zu 500 Teilnehmern. Unter ihnen waren auch Beschäftigte des Fährlinienbetreibers Hadag, die ebenfalls ganztägig streikten.

Für Samstag hat die Gewerkschaft Verdi zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen, diesmal bei der Stadtreinigung. «Wir starten nun mit Warnstreiks auch bei der Stadtreinigung Hamburg», sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Ole Borgard. Insbesondere bei den Recyclinghöfen sei mit Einschränkungen und Schließungen zu rechnen, auch die Straßenreinigung sowie die Containerabfuhr seien betroffen. Eine gemeinsame Abschlusskundgebung sei für 13.00 Uhr beim Recyclinghof Feldstraße geplant.

«Hier ist gerade gar kein Fährverkehr auf der Elbe», sagte ein Verdi-Sprecher am Donnerstag. Die Gewerkschaft fordert für die Schiffsführerinnen und Schiffsführer bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten unter anderem 700 Euro mehr Lohn. Die Hadag bietet nach eigenen Angaben bislang eine Erhöhung der Tarifentgelte um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten und Inflationsausgleichprämie in Höhe von 2700 Euro.

Von den rund 50.000 Beschäftigten im Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburg Port Authority HPA, der Bundesagentur für Arbeit und der Verbraucherzentrale zum Warnstreik aufgerufen. Gleiches galt unter anderem für die Beschäftigten des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrografie, der Deutschen Rentenversicherung, der Berufsgenossenschaften und der Hamburg Messe.

Verdi fordert für die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Lohn oder Gehalt, mindestens aber 500 Euro, und 200 Euro für Auszubildende bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die nächste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen ist den Angaben zufolge für den 22. und 23. Februar geplant. Der Warnstreik in Hamburg sei nun der erste größere seit Beginn der Verhandlungen. «Wir können das natürlich ausdehnen, wenn es keine Bewegung in den Verhandlungen gibt», sagte der Verdi-Sprecher.

© dpa
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