Im vergangenen Jahr sind in Schleswig-Holstein 363 Kinder und Jugendliche nach einem Alkoholrausch in der Klinik behandelt worden. Das waren 14 Prozent weniger als 2020, wie die Krankenkasse DAK mitteilte. Von den Behandelten waren 212 Jungen und 151 Mädchen. Bereits im ersten Corona-Jahr 2020 habe es im Norden einen Rückgang um 34,7 Prozent im Vergleich zu 2019 gegeben, hieß es.
Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) und die DAK setzen ihre Bemühungen in der Alkoholprävention fort und starten für 2023 unter dem Motto «bunt statt blau» eine weitere Kampagne gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen.
«Wir freuen uns über den anhaltend rückläufigen Trend betroffener Kinder und Jugendlicher», kommentierte der Leiter der DAK-Landesvertretung, Cord-Eric Lubinski. Dennoch sei jede Alkoholvergiftung eines jungen Menschen eine zu viel.
«Auch wenn der regelmäßige Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen zuletzt weiter zurückgegangen ist, trinken immer noch zu viele regel- und übermäßig Alkohol», meinte Gesundheitsministerin von der Decken. Deshalb müsse weiterhin auf die Gefahren von Alkoholkonsum aufmerksam gemacht werden. «Diese Aufgabe ist umso wichtiger, als während der Pandemie psychische Erkrankungen bei Jugendlichen zugenommen haben und dadurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Alkohol als falscher Problemlöser missbraucht wird.»