Weil im Moment wieder sehr viele Geflüchtete nach Hamburg kommen, bereitet die Stadt erneut die Unterbringung der Männer, Frauen und Kinder in einer Messehalle vor. «Die Messehallen sind seit Sommer in unserer Reserveplanung und wir wollen sie nun aktivieren», sagte ein Sprecher der Sozialbehörde am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Allein im August hätten fast 1500 Menschen untergebracht und versorgt werden müssen. «Wir haben eine hohe Auslastung im System, nahezu 100 Prozent.» Deshalb sei die Stadt immer auf der Suche nach neuen Flächen, müsse aber im Bedarfsfall auch auf solche Standorte wie die Messehallen ausweichen. Zuvor hatte der Radiosender NDR 90,3 berichtet.
Der Notstandort sei nun vor allem notwendig, um das Ankunftszentrum zu entlasten und Obdachlosigkeit zu vermeiden. Insgesamt sollen 470 Menschen in der Messehalle Platz haben. Betrieben wird die Unterkunft von der ASB Sozialeinrichtungen GmbH. «Nach derzeitigem Planungsstand wird die Messehalle bis Ende Januar 2024 zur Verfügung stehen», sagte der Sprecher weiter.
Die Geflüchteten sollen etwa von Mitte Oktober an in die vorübergehende Unterkunft einziehen. Schon im vergangenen Jahr waren rund 400 Geflüchtete aus der Ukraine in einer Messehalle untergebracht worden. Bis März oder April dieses Jahres waren den Angaben zufolge noch vor allem Geflüchtete aus der Ukraine in Hamburg angekommen. Mittlerweile wird der Anteil der Menschen aus Afghanistan, Syrien und dem Iran sowie dem Nahen Osten wieder höher.
Den Angaben zufolge hatte die Stabsstelle Flüchtlinge und übergreifende Aufgaben der Stadt Hamburg im August 1994 ankommenden Geflüchtete registriert. Das sind deutlich weniger als im August 2022 - da hatten sich 3079 Menschen gemeldet. Auch über das bisherige Gesamtjahr gesehen liegen die Zahlen noch weit unter denen des Vorjahres. 2022 hatten sich fast 54.000 Menschen aus der Ukraine sowie Asyl- und Schutzsuchende in Hamburg registrieren lassen. Bis August 2023 waren es bislang etwa 17.000.