Erschwerend wirkt sich aus Sicht Habersaats aus, dass manche Kinder gar keine Kita besuchen. Für die Zusammenarbeit zwischen Kitas und Schulen müsse es eine Qualitätssicherung geben. Wechselseitige Besuche von Fachkräften seien zwar gewollt, aber dabei dürfe aus Datenschutzgründen nicht über konkrete Kinder gesprochen werden.
Habersaat verwies darauf, dass der Sprachstand von Kindern in Hamburg schon im Alter von viereinhalb Jahren ermittelt werde, während das in Schleswig-Holstein je nach Kita und Träger unterschiedlich geregelt sei. Es gebe auch kein festgelegtes Diagnoseverfahren. So schwanke die Zahl der Kinder in Sprachförderkursen heftig - im Schuljahr 2021/22 zwischen 2 in Lübeck, 12 in Kiel und 361 im Kreis Pinneberg.
Ein von SPD und SSW erbetener Regierungsbericht lässt für Habersaat noch viele Fragen offen. «Schleswig-Holstein leistet sich allzu viele statistische und konzeptionelle Lücken, die geschlossen werden müssen», meinte er. «Wir haben Kitas und Schulen, die Großartiges leisten und die in landesweite Konzepte eingebunden werden sollten.»
Habersaat monierte auch Unterschiede bei den ersten beiden Schuljahrgängen: So werde nördlich des Nord-Ostsee-Kanals in der Regel eine jahrgangsübergreifende Eingangsphase organisiert, um den unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder gerecht zu werden. Südlich hingegen dominiere die Trennung zwischen den Klassen 1 und 2 - mit bitterem Sitzenbleiben als einer Folge.