Zahl der kleinen Waffenscheine in Hamburg weiter gestiegen

Bald 10.000 Hamburger haben einen kleinen Waffenschein. Damit dürfen sie eine Schreckschusspistole bei sich haben. Der Einsatz einer solchen Waffe auf der Straße, wie zu Silvester wieder in vielen Fällen geschehen, ist jedoch verboten - auch mit Waffenschein.
Ein kleiner Waffenschein liegt zwischen einer Schreckschuss-Pistole «Walther P22», einem Magazin und einer Platzpatrone. © Oliver Killig/zb/dpa/Symbolbild

Die Zahl der kleinen Waffenscheine in Hamburg ist im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. Zum 31. Dezember waren es 9738, wie die Innenbehörde mitteilte. Ende 2021 hatten 9157 Hamburger einen kleinen Waffenschein. Das ist eine Zunahme von gut sechs Prozent. Die Zahl dieser waffenrechtlichen Erlaubnisse hat sich seit 2013, als 4903 Waffenscheine gezählt wurden, fast verdoppelt.

Die kleinen Waffenscheine erlauben das verdeckte «Führen» einer Schreckschuss-, Reizstoff- oder Signalwaffe. Wer eine solche Waffe ohne die Erlaubnis bei sich hat, macht sich strafbar. Das Abfeuern von Platzpatronen im öffentlichen Raum - etwa zu Silvester - ist mit Waffenschein eine Ordnungswidrigkeit, ohne Waffenschein eine Straftat. Der Kauf und Besitz von Schreckschusspistolen und -revolvern ist nach dem Waffengesetz dagegen Erwachsenen auch ohne Waffenschein erlaubt.

Nicht nur in Berlin, sondern auch in Hamburg hatte die Polizei von Schüssen aus Schreckschusswaffen in der Silvesternacht berichtet. Im Stadtteil Hausbruch wurden demnach drei Linienbusse des HVV attackiert und beschädigt. Die Fahrer waren mit vorgehaltenen Schreckschusswaffen zum Halten gezwungen worden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach sich kürzlich für eine Verschärfung des Waffenrechts aus. Schon für den Erwerb von Schreckschusspistolen solle ein kleiner Waffenschein notwendig sein. Darüber hinaus sollten beim kleinen Waffenschein Zuverlässigkeitsüberprüfungen gemacht werden.

© dpa
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