«Für die Lotsen, Kanalsteuerer und insgesamt für die Wirtschaft im Norden ist die weitere Sperrung ein massives Problem», sagte Kumbartzky. Die Industrie in Brunsbüttel beispielsweise sei auf Zulieferungen und auf einen betriebsfähigen Kanal angewiesen. «Dem Nord-Ostsee-Kanal und damit auch dem Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein droht ein riesiger Imageschaden.»
Kumbartzky kritisierte das Vorgehen von Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Der Ressortchef lasse für die Restarbeiten bei der Ölbekämpfung «offenbar nicht einmal testen, ob die verunreinigten Bereiche unter Berücksichtigung ökologischer Belange isoliert werden können». Eine solche ließe zumindest langsame Schiffspassagen zu.
Am Mittwoch hatte das Land vom Havariekommando die Einsatzleitung für den Nord-Ostsee-Kanal übernommen. Der Kanal wurde am 21. Dezember gesperrt, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline im Hafen von Brunsbüttel große Mengen Öl ausgelaufen waren. Die Ursache war zunächst unklar.