Für die Schifffahrt bleibt der Nord-Ostsee-Kanal nach dem Auslaufen großer Mengen von Öl aus einer Pipeline noch mindestens bis Samstag gesperrt. Eine Freigabe werde frühestens am Samstag gegen 12.00 Uhr erfolgen, sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Sollte das nicht klappen, laufe der Einsatz zur Ölbekämpfung «notfalls auch an Weihnachten weiter».
Die aktuell rund 150 Einsatzkräfte am Ufer und auf dem Wasser kommen aber gut voran. «Die Ölbekämpfung läuft gut», sagte der Sprecher. Neue Ergebnisse lieferten die Daten eines mit Sensoren ausgestatteten Flugzeugs. «Der Ölfilm auf dem Kanal wird dünner.» Uferseitig gebe es aber noch einige Hotspots. Betroffen von der Ölverschmutzung sei nach aktuellem Stand eine zweistellige Zahl an Tieren.
Der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, hatte am Donnerstagabend darauf verwiesen, dass die Dauer der Ölbekämpfung unter anderem von der Wetterlage abhänge. Im Einsatz waren auch am Freitag drei Spezialschiffe. Für die Freigabe des Kanals für die Schifffahrt ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal zuständig.
Die Wasserstraße war am Mittwoch gesperrt worden, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline im Hafen von Brunsbüttel große Mengen Öl ausgelaufen waren. Unklar war zunächst, weshalb es zu dem Leck in der Pipeline gekommen war. Wegen des Lecks ermittelt die Wasserschutzpolizei. Aufgrund des laufenden Verfahrens könnten derzeit keine weiteren Informationen zu Umständen und Ursachen genannt werden, teilte die Behörde am Freitag mit. Bereits seit dem 16. Dezember war es dort im Schleusenbereich zu Gewässerverunreinigungen gekommen.
Der Kanal zwischen Kiel an der Ostsee und Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) an der Mündung der Elbe in die Nordsee ist die weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße.