Die Frau hatte am Dienstagmittag zugegeben, 2020 in einem Prozess gegen den Drahtzieher der beinahe tödlichen Schüsse am Millerntor falsch ausgesagt zu haben. So hatte sie unter anderem behauptet, sie habe die Tat geplant und den Schützen beauftragt. Sie habe damit erreichen wollen, dass ihr damaliger Verlobter und dessen Vater freigesprochen werden.
Der Richter folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die ebenfalls neun Monate auf Bewährung wegen falscher uneidlicher Aussage gefordert hatte. Die Verteidigung hatte für eine bewährungsfähige Strafe plädiert. Beide Seiten hatten unmittelbar nach dem Urteil angekündigt, dass sie gegen den Richterspruch keine Rechtsmittel einlegen wollen.
Der einstige Lebensgefährte war trotz der Falschaussagen der Frau rechtskräftig zu einer lebenslangen Haftstrafe unter anderem wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Das Opfer, der Hells Angels-Boss, wurde im August 2018 in seinem Auto von einem beauftragten Schützen angeschossen. Er wurde mehrmals an Kopf und Oberkörper getroffen und ist seitdem querschnittsgelähmt.