Messerattacke auf Spielplatz: Lebenslange Haft gefordert

Im Prozess gegen einen 23-Jährigen nach einer tödlichen Messerattacke auf einem Spielplatz in Grönwohld im Kreis Stormarn hat die Staatsanwaltschaft am Freitag lebenslange Haft wegen Mordes gefordert. Auch die Nebenklage habe sich diesem Antrag angeschlossen, sagte ein Gerichtssprecher. Die Verteidigung habe eine Verurteilung wegen Totschlags beantragt, ohne ein konkretes Strafmaß zu fordern.
Der Angeklagte verbirgt im Gerichtssaal sein Gesicht hinter einem Aktendeckel. © Markus Scholz/dpa/Archivbild

Dem heute 23 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, einen zur Tatzeit 22 Jahre alten Bekannten mit 27 Messerstichen getötet zu haben. Das Landgericht Lübeck hatte ihn deshalb vor mehr als einem Jahr wegen Totschlags zu zehn Jahren Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte das Urteil jedoch aufgehoben, weil die Kammer nach Auffassung des BGH mögliche Mordmerkmale nicht ausreichend geprüft hatte.

Während der Angeklagte im ersten Verfahren die Tat noch abgestritten hatte, legte er jetzt überraschend ein Geständnis ab. Das Opfer habe ihn bei dem Treffen auf dem Spielplatz wegen seiner Schulden aus einem gemeinsamen Drogengeschäft mit einem Messer bedroht. Er habe den 22-Jährigen weggestoßen und dabei das Messer an sich bringen können. In Panik habe er immer wieder wahllos auf den Mann eingestochen. Das Opfer verblutete. Die Leiche wurde erst am nächsten Tag entdeckt.

Er bedauere die Tat zutiefst, ließ er von seinem Verteidiger erklären. Er habe das Leben vieler Menschen zerstört und unglaubliche Schuld auf sich geladen. Wenn er könnte, würde er das Verbrechen ungeschehen machen, hieß es in der Erklärung weiter. Das Urteil soll nach Angaben des Gerichtssprechers am 22. November verkündet werden.

© dpa
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