Zum Auftakt des Prozesses um den sexuellen Missbrauch eines damals zwölf Jahre alten Mädchens hat der 55 Jahre alte Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen ihn treffen im Wesentlichen zu, wie der 55 Jahre alte Hauptangeklagte am Dienstag über seinen Verteidiger erklären ließ. Er selbst äußerte sich nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen, die 18 DIN-A4-Seiten der Anklage füllten.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen April 2017 und März 2018 pornografische Bilder und Videos von dem Mädchen aufgenommen und ins Internet gestellt zu haben. Tatorte waren laut Anklage die Gartenlaube und auch die Wohnung des 55-Jährigen. Das Verfahren gegen einen 42 Jahre alten mutmaßlichen Mittäter war zuvor abgetrennt worden. Gegen ihn wird gesondert ermittelt.
«Ich habe erst durch eine Mitarbeiterin der Familienhilfe von den Taten erfahren», sagte die Mutter des Mädchens vor Gericht. Ihr gegenüber habe sich die Tochter völlig verschlossen gezeigt. «Noch heute reagiert sie abweisend, wenn ich sie darauf anspreche. Sie weigert sich, über das Erlebte zu sprechen», sagte die Zeugin. Ihre Tochter habe damals die Schule abgebrochen. Heute gehe es ihr aber wieder besser, sie habe eine Ausbildung begonnen.
Die pornografischen Bilder, die der Angeklagte von ihr ins Internet gestellt haben soll, waren offenbar nicht die ersten Erfahrungen des Opfers mit sexueller Gewalt. Es habe bereits zuvor einen Vorfall gegeben, sagte die Mutter. Damals hätten zwei Männer, die ihre Tochter über Facebook kennengelernt habe, das Mädchen vergewaltigt, sagte die Mutter aus. Die Polizei habe dem Mädchen aber nicht geglaubt, eine ärztliche Untersuchung habe nicht stattgefunden.
Der Prozess soll am 9. Januar fortgesetzt werden. Dann soll nach Angaben der Richterin mit der Beweiserhebung begonnen werden. «Das Teilgeständnis des Angeklagten reicht nicht», sagte die Richterin.