Prozess gegen mutmaßlichen Drogenhändler: Geständnis?

Drogenhändler verkaufen im Frühjahr 2020 kiloweise Kokain, Marihuana und Amphetamin in Hamburg. Sie verdienen dabei mehr als eine Million Euro. Nach der Entschlüsselung ihrer geheimen Kommunikation steht ein mutmaßliches Mitglied der Bande vor Gericht.
Justitia
Eine Figur der blinden Justitia. © Christoph Soeder/dpa/Symbolbild

Im Prozess gegen einen mutmaßlichen Drogenhändler vor dem Landgericht Hamburg hat der Verteidiger am Mittwoch ein Geständnis seines Mandanten angekündigt. Zuvor hatten die Prozessbeteiligten ein Rechtsgespräch geführt, in dem die Staatsanwaltschaft nach Angaben des Vorsitzenden Richters einen Strafrahmen von siebeneinhalb bis achteinhalb Jahren Haft angekündigte. Zu einer Verständigung kam es nicht.

Der Angeklagte soll Mitglied einer Bande gewesen sein, die im Frühjahr 2020 Kokain, Marihuana und Amphetamine im dreistelligen Kilogrammbereich nach Deutschland eingeführt und für mehr als eine Million Euro im Raum Hamburg und in Berlin verkauft haben soll. Die Drogen kamen demnach aus Südamerika, den Niederlanden und Spanien. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft verwaltete der 39-Jährige den Drogenbunker der Bande in Hamburg und führte als «Kurier» die Übergaben an die Abnehmer durch. Die Anklage lautet auf bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

Zwei Mitglieder der Bande wurden nach Angaben des Staatsanwalts bereits rechtskräftig verurteilt, ein Mann zu mehr als zwölf Jahren, ein anderer zu elf Jahren und drei Monaten. Die Drogendealer hatten über den Messengerdienst Encrochat kommuniziert. Niederländische und französische Polizeibehörden hatten den Code des verschlüsselten Dienstes 2020 geknackt und die Daten über Europol an die Strafverfolgungsbehörden der Mitgliedsländer weitergegeben.

Obwohl dem Angeklagten eine lange Haftstrafe droht, befindet er sich auf freiem Fuß. Wegen seiner gesundheitlichen Beschwerden reduzierte das Gericht eine Meldeauflage von zwei- auf einmal pro Woche. Die Aussage des 39-Jährigen wird für den nächsten Prozesstag am 24. April erwartet.

© dpa
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