Polizei will nach Amoktat Waffenbesitzer besser überprüfen

Als Konsequenz aus der Amoktat in Hamburg mit acht Toten will die Polizei in der Hansestadt Waffenbesitzer künftig besser überprüfen. Eine Arbeitsgruppe der Polizei aus zehn Experten, darunter interne Ermittler und externe Gutachter, hat dazu einen Fünf-Punkte-Plan entworfen, wie das «Hamburger Abendblatt» (Mittwoch) berichtet. Mit dem Plan wolle man das Risiko solcher Taten minimieren, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer der Zeitung.
Eine Faustfeuerwaffe mit Magazin und Munition. © David Young/dpa/Symbolbild

«Dafür optimieren und professionalisieren wir mittels Unterstützung durch die Kompetenzen im Landeskriminalamt die Arbeitsabläufe in der Waffenbehörde», sagte Meyer. Zudem wolle die Polizei der Bedrohung durch mutmaßlich psychisch erkrankte Personen mit einer intensiveren Gefährdungsanalyse durch Psychologen begegnen.

Der Polizeipräsident sieht außerdem rechtlichen Handlungsbedarf beim Waffengesetz. Nach Ansicht Meyers sollen künftig alle Menschen, die einen Kleinen Waffenschein neu beantragen, auf eigene Kosten ihre psychologische Eignung nachweisen müssen. Und bei anonymen Hinweisen solle ein psychologischer Eignungstest bereits dann angeordnet werden können, wenn es «tatsächliche Anhaltspunkte» gebe. Bislang müssen Behörden zunächst beweisen, dass jemand nicht geeignet ist.

Der 35 Jahre alte Philipp F. hatte vor zwei Wochen bei einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas in Hamburg sieben Menschen getötet - darunter ein ungeborenes Kind. Anschließend brachte er sich selbst um. Neun weitere Menschen wurden bei der Amoktat verletzt.

Zuvor hatte es einen anonymen Hinweis zu dem Täter gegeben. Beamte der Waffenbehörde hatten bei dem Sportschützen aber keine Auffälligkeiten festgestellt. An der Überprüfung von Waffenbesitzern generell und dem Amokschützen im Speziellen war in Folge der Tat vielfach Kritik laut geworden.

© dpa
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