Für Diskussionen sorgte weiter ein auf Twitter kursierendes Video, das ein massives Vorgehen gegen Fans des FC St. Pauli zeigt. «Die Prüfung der Recht- und Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme dauert an», hieß es am späten Freitagabend.
Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie mehrere Menschen von Polizisten auf dem Boden fixiert werden. Ein Beamter schlägt auf einen am Boden liegenden Mann ein, während ein anderer dessen Beine fixiert. «Diese Videos sehen nie schön aus», hatte Polizeisprecherin Sandra Levgrün gesagt. «Aber das macht kein Kollege aus Spaß!» Der Beamte in dem Video sei ein Bundespolizist. Der FC St. Pauli hatte Aufklärung gefordert. «Auf dem Heiligengeistfeld hat es einen massiven Polizeieinsatz gegeben, mehrere Personen wurden verletzt», teilte der Verein mit.
Nach Angaben der Polizei waren zuvor etwa 150 maskierte St.-Pauli-Anhänger auf einen Fan-Marsch von 3500 Anhängern des Hamburger SV zugelaufen. «Das war eine gezielte Aktion», sagte Levgrün. «Wir sind dazwischengegangen und haben damit verhindert, dass die HSV-Fans massiv angegriffen wurden.» Die Polizei habe eine Teilgruppe in Gewahrsam genommen. Es gebe Hinweise dafür, dass Fans des FC St. Pauli auch versucht hätten, Beamte anzugreifen. Insgesamt sei der HSV-Fanmarsch aber friedlich geblieben.
Auch nach der 0:3-Niederlage des Hamburger SV kam es zu keinen nennenswerten Vorfällen. 1500 HSV-Anhänger setzten sich vom Millerntor-Stadion aus - begleitet von Polizisten - Richtung Reeperbahn zum Hans-Albers-Platz in Bewegung. Danach hätten sich die Fans in den umliegenden Kneipen verteilt oder seien nach Hause gefahren, hieß es in der Polizei-Mitteilung. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 durfte das Derby in einem ausverkauften Stadion stattfinden. 29 205 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen den Sieg des FC St. Pauli.