Ocean-Race-Spektakel in Kiel: «Highlight wie Kap Hoorn»

Mehr als 25.000 Zuschauer und 2000 Boote haben den Kieler Fly-by im Ocean Race zu einem Fest für den Segelsport gemacht. Den größten Beifall gab es trotz hinterer Plätze für die deutschen Segler.
Ocean Race
Das Ocean Race kreuzt auf der 6. Etappe in einem FlyBy Kiel. © Axel Heimken/dpa

Dicht mit Fans gesäumte Ufer, La-Ola-Wellen, Jubelrufe und Hupkonzerte: Der Kieler Fly-by im Ocean Race wurde am Freitag zum Fest für den Segelsport. Mehr als 25.000 Zuschauer im Ocean Live Park und an den Ufern entlang der Kiellinie und mehr als 2000 Boote auf der Förde sorgten für imposante Bilder. In meist leichten Winden kam die Flotte der Weltumsegler am späten Nachmittag in die Innenförde gerauscht.

«Das war eine spektakuläre Passage, die uns unvergesslich bleiben wird. Kiel hat sich von seiner besten Seite gezeigt, ein perfekt organisierter Fly-by», sagte Segel-Star Boris Herrmann vom Team Malizia nach dem Kurzbesuch in der Förde. «Das war ein ganz besonderes Highlight wie die Passage von Kap Hoorn.»

Als erste rundeten die Ocean-Race-Spitzenreiter vom US-Team 11th Hour Racing die weiße Wendemarke querab der Kiellinie. Es folgten das Schweizer Team Holcim-PRB und das französische Team Biotherm, bevor die deutschen Segler im Rennen trotz der hinteren Plätze vier und fünf stürmisch gefeiert wurden. Das Guyot Environnement - Team Europe rundete die Wendemarke mit den Berlinern Robert Stanjek und Phillip Kasüske knapp zehn Minuten vor Herrmanns Team Malizia.

Für Team Guyot ging mit der Rundung ein acht Jahre gehegter Traum in Erfüllung. So lange hatten der Berliner Teammanager und Musikproduzent Jens Kuhphal, Robert Stanjek und das Offshore Team Germany für ihre Teilnahme am Ocean Race gearbeitet. Im Zusammenschluss mit dem französischen Skipper Ben Dutreux und seiner Gruppe war das Guyot Environnement - Team Europe entstanden. Zweimal stand Team Guyot bei dieser 14. Auflage des Rennens um die Welt wegen eines Schadens am Rumpf auf der Kap-Hoorn-Königsetappe und des Mastbruchs auf Etappe vier vor dem Aus. Zweimal gelang das Comeback.

«Wir haben dazu beigetragen, dass es die Wendemarke beim Kieler Fly-by gibt. Es durfte nicht sein, dass die anderen sie runden und wir nicht», hatte Jens Kuphal vor dem Kieler Ocean-Race-Gipfel gesagt. Es herrschte Gänsehautstimmung an Bord von «Guyot», als die schwarze Rennyacht die weiße Wendemarke passierte. «Das ist der i-Punkt des Rennens», sagte Co-Skipper Robert Stanjek bei seinem ersten Ocean Race.

Herrmanns Team Malizia hatte den mit 800 Seemeilen kürzesten Teil der Weltumseglung am Vortag mit einem Frühstart in flauen dänischen Sommerwinden eingeläutet. Über Nacht hatten die Crew zunächst zur Flotte aufgeschlossen, dann wieder den Anschluss verloren. Nach Ovationen am Ufer und lauten Jubelschreien vieler Fans auf dem Wasser, nahm die «Malizia - Seaexploer» nach dem Kieler Segelgipfel die Verfolgung der vier Konkurrenten auf.

Punkte wurden beim Schaulaufen der futuristischen Foiler in Kiel nicht vergeben. Die sechste und vorletzte Etappe führt das Feld nach Den Haag, wo die Boote bereits am Sonntag erwartet werden. Erst dort werden die Zähler für die Ocean-Race-Gesamtwertung vergeben, bevor auf der finalen Etappe in den italienischen Zielhafen Genua die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt.

21 Jahre nach dem ersten deutschen Triumph der «illbruck» sind die Chancen aber gesunken, dass in «Malizia - Seaexplorer» wieder eine Jacht unter deutscher Flagge siegen kann. Die einst so erfolgreiche «illbruck» hatte die Flotte unter ihrem neuen Namen «Glashäger» und im blauen Look von Aarhus nach Kiel begleitet.

© dpa ⁄ Tatjana Pokorny, dpa
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