Die Apothekerinnen und Apotheker im Norden unterstützen eine bundesweite Initiative der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die am «Tag der Apotheke» am Mittwoch startet. Angesichts eines massiven Personalmangels in den Apotheken, einer sich zuspitzenden Lieferengpass-Krise und eines zehnjährigen Stillstands beim Apothekenhonorar wehre sich der Berufsstand gegen eine schon seit Jahren anhaltende Ignoranz der Politik, hieß es. Mit der Initiative «Gegen Zukunftsklau» wolle der pharmazeutische Nachwuchs durch persönliche Kontakte und öffentlichkeitswirksame Aktionen auf Missstände hinweisen und die Politik aufrufen, eine echte Perspektive für die Arzneimittelversorgung zu schaffen.
«Bei anhaltenden Lieferengpässen, zunehmender Bürokratie, Honorar-Streichungen durch die Krankenkassen, steigenden Kosten und einem stagnierenden Honorar wird es für junge Menschen aber leider immer unattraktiver, in der Apotheke zu arbeiten - oder gar selbst eine eigene Apotheke zu betreiben», meinte Kammerpräsident Kai Christiansen.
In den Apotheken im Norden arbeiten der Kammer zufolge derzeit 2566 approbierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 46 Prozent Frauen und 54 Prozent Männer. Die öffentlichen Apotheken bieten zudem Arbeitsplätze für 3948 weitere Beschäftigte. In Schleswig-Holstein kann man an der Kieler Universität Pharmazie studieren. Jedes Jahr fangen 120 junge Menschen mit dem Studium an - rund 480 Studierende sind der Kammer zufolge dort insgesamt für Pharmazie immatrikuliert.