Vierte Metall-Tarifrunde: Einigung kaum wahrscheinlich

Die Metalltarifrunde geht in die entscheidende Phase. Kommt im November keine Einigung zustande, will die IG Metall nach einer ersten Warnstreikwelle die Gangart verschärfen. Einen Pilotabschluss wird es indes eher im Süden geben.
Eine Plastikratsche mit dem Logo der IG Metall liegt während einer Kundgebung auf einem Tisch. © Frank Molter/dpa/Archivbild

Der bundesweite Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie geht weiter - auch im Norden. Im Bezirk Küste treffen sich der Arbeitgeberverband Nordmetall und die IG Metall heute in einem Hamburger Hotel zu ihrer vierten Gesprächsrunde. Parallel zum Norden wird auch in der Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) sowie dem großen Tarifbezirk Nordrhein-Westfalen verhandelt. Zuvor waren die Tarifparteien bereits in Bayern und Baden-Württemberg ohne Ergebnis auseinandergegangen. Verhandelt wird im Norden für rund 130.000 Beschäftigte in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen.

Eine Einigung dort ist vor diesem Hintergrund der Entwicklung in den deutlich größeren Tarifgebieten im Süden kaum wahrscheinlich - zumal beide Seiten in Baden-Württemberg bereits eine fünfte Runde für den 17. November vereinbart haben. Sie haben zudem bereits deutlich gemacht, dass der Grundstein zur Einigung im Südwesten gelegt werden soll. Zuvor wollen beide Seiten die Verhandlungsrunde in informellen Gespräche vorbereiten. Am 14. November will der Vorstand der IG Metall in Frankfurt über das weitere Vorgehen entscheiden.

Worum es der IG Metall geht, machte der Bezirksleiter Küste, Daniel Friedrich, unmittelbar vor der Runde im Norden deutlich: «Der Schlüssel für eine schnelle Lösung liegt in der Konkretisierung, welche Tariferhöhung und Auszahlungen Nordmetall zu welchem Zeitpunkt anbietet», sagte er am Mittwoch. «Die Beschäftigten erwarten neben Einmalzahlungen vor allem eine ordentliche Prozentzahl ohne lange Laufzeit.»

Die Gewerkschaft verlangt für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hatten in den bislang regional geführten Verhandlungen jeweils Einmalzahlungen von 3000 Euro und zudem bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten. Die Einmalzahlung soll steuer- und abgabenfrei direkt bei den Beschäftigten ankommen.

© dpa
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