Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen hat in Schleswig-Holstein zu Jahresbeginn Fahrt aufgenommen. In den ersten drei Monaten sind im Norden deutlich mehr Solaranlagen aufgebaut worden als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal wurden auf Dächern und Freiflächen 8503 Anlagen installiert, wie der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) am Mittwoch in Kiel mitteilte. In den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres waren es lediglich 2300 Anlagen.
Aktuell sind im Norden nach Angaben des Verbands 2,31 Gigawatt an Photovoltaik-Gesamtleistung installiert. Der LEE forderte von der schwarz-grünen Landesregierung konkrete Ziele für den Ausbau der Photovoltaik. «Schleswig-Holstein hat noch aufzuholen, wenn es seinem Anspruch aus dem Koalitionsvertrag gerecht werden will», sagte Geschäftsführer Marcus Hrach. Die Landesregierung will Schleswig-Holstein bis 2040 zu einem klimaneutralen Bundesland machen.
Die jüngsten Ausbau-Zahlen und die erste Ausschreibungsrunde für Freiflächen im März stimmen den Verband vorsichtig optimistisch. Denn im 1. Quartal wurde in Schleswig-Holstein Solarkraft überproportional zugebaut, der Anteil des Landes am gesamten Zubau in Deutschland betrug den Angaben zufolge 5,82 Prozent. Zudem seien 5,5 Prozent des Ausschreibungsvolumens in das nördlichste Bundesland gegangen. «Dies stimmt positiv», sagte Hrach.
Für Verbands-Vorstand Ove Petersen wird Photovoltaik (PV) im Norden zukünftig einen großen Beitrag zur Erreichung der Ausbau- und Klimaziele leisten. «Für die Aufnahme der gesamten erneuerbaren Energien werden in Zukunft aber neben dem Netzausbau insbesondere Investitionen in Wärmenetze mit Wärmepumpen von besonderer Bedeutung sein.» Zudem müsse der Aufbau einer Infrastruktur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff vorangetrieben werden. «Nur so schaffen wir es, den Wind- und PV-Strom in alle Energiesektoren zu verteilen und zu speichern.»