Die angespannte Situation um Trainer Lukas Pfeiffer von Drittligist VfB Lübeck beruhigt sich offenbar vor dem Start der Saison in der 3. Fußball-Liga. «Durch den Aufstieg hätte er eigentlich einen Platz im nächsten Lehrgang zum Fußball-Lehrer erhalten. Ihm fehlte in Form der A-Lizenz jedoch die Eintrittskarte. Lukas ist jetzt aber zugelassen worden für die nächste A-Lizenz-Ausbildung. Und die beginnt im August», sagte Sportvorstand Sebastian Harms der Deutschen Presse-Agentur.
Es habe konstruktive Gespräche mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gegeben, der dem Club zuvor wegen der fehlenden Lizenz Konsequenzen angedroht hatte. Nach einem Jahr in der Regionalliga Nord empfängt der Aufsteiger am Samstag (14.00 Uhr/MagentaSport) zum Drittliga-Auftakt ausgerechnet Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen. «Die Vorfreude ist sehr groß, dass wir mit dem VfB im Profifußball zurück sind», schwärmte Harms.
Der Trainer:
Lübeck verlängerte nach dem Aufstieg den Vertrag mit Pfeiffer um ein Jahr bis 2024 - und das, obwohl der Verein noch mit Sanktionen rechnen muss. Dem 32-Jährigen fehlt für die dritthöchste Spielklasse die Trainerlizenz, bislang besitzt er nur die B-Plus-Lizenz, die nicht für die 3. Liga berechtigt. Dafür muss grundsätzlich die UEFA-Pro-Lizenz erworben werden, und dafür ist erst einmal die A-Lizenz Voraussetzung. «Es gibt zwei Stränge: Der eine ist, wie Lukas Pfeiffer seine Ausbildung vorantreiben kann. Das ist jetzt meiner Auffassung nach geklärt. Der zweite Strang ist, ob noch irgendwelche Sanktionen kommen, da bin ich aber der falsche Ansprechpartner», erklärte Harms.
Denn Pfeiffer hatte bereits eine Zusage zur Teilnahme an einem Lehrgang, der aber wegen Corona gestrichen wurde. Seitdem bemühte er sich erfolglos um eine weitere Möglichkeit. «Ohne Corona-Krise wäre er schon seit zwei Jahren A-Lizenz-Trainer gewesen», sagte Harms. Mit der zusätzlichen Belastung durch die Ausbildung sehe der Sportvorstand kein Problem. «Dafür haben wir mit Bastian Reinhardt einen zweiten Co-Trainer verpflichtet», sagte Harms. Der ehemalige HSV-Spieler Reinhardt komplettiert das Trainerteam um Pfeiffer und Lars Hopp, der über eine UEFA-Pro-Lizenz verfügt.
Der Kader:
Der Aufsteiger konnte seine Stammkräfte um den Top-Torschützen Felix Drinkuth und Kapitän Tommy Grupe halten. Gleich neun neue Spieler begleiten die Rückkehr in den Profifußball. Prominentester Name: Mittelfeldspieler Hanno Behrens. Behrens wurde beim Hamburger SV ausgebildet, ehe er 2012 zum SV Darmstadt 98 wechselte und beim 1. FC Nürnberg in der Bundesliga spielte. Zum Saisonauftakt wird er krankheitsbedingt ebenso wie Drinkuth fehlen. Neue Nummer eins im Tor wird Philipp Klewin, der von Erzgebirge Aue kam. «Wir sind davon überzeugt, dass wir eine gute Mischung an Typen und Qualität dazu verpflichten konnten, auf Basis eines gewachsenen Stamms», sagte Harms.
Das weitere Programm:
Am 14. August empfängt Lübeck Bundesligist Hoffenheim in der ersten Runde des DFB-Pokals. Nach dem schweren Auftakt gegen Sandhausen müssen die Lübecker gleich zweimal nacheinander auswärts beim SV Waldhof Mannheim und TSV 1860 München antreten.