Deutschland will mit verflüssigtem Gas ausbleibende russische Erdgaslieferungen ersetzen. Im nächsten Winter soll bis zu einem Drittel des bisherigen Gasbedarfs über schwimmende LNG-Terminals gedeckt werden. Bisher gibt es solche im niedersächsischen Wilhelmshaven, in Lubmin in Vorpommern und in Brunsbüttel.
Das Terminalschiff «Höegh Gannet» ist von einem Anleger im Hafen Brunsbüttel über eine drei Kilometer lange Anbindungsleitung mit dem schleswig-holsteinischen Verteilnetz verbunden. Im kommenden Winter soll das Schiff über eine neue Gasleitung direkt mit dem deutschen Fernleitungsnetz verbunden werden. Dann soll die Kapazität 7,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr betragen. Ab 2026 soll ein landseitiges LNG-Terminal in Brunsbüttel den Betrieb aufnehmen.
Für die 54 Kilometer lange Pipeline bis Hetlingen (Kreis Pinneberg) besteht seit Donnerstag Baurecht. Das Amt für Planfestellung Energie übergab den Planfeststellungsbeschluss an Gasunie.
Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) unterstrich die Bedeutung des Projektes für die Entwicklung Schleswig-Holsteins hin zum ersten klimaneutralen Industrieland. «Die neue Leitung wird kurzfristig einen großen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit Deutschlands leisten und mittelfristig dazu beitragen, dass sich Schleswig-Holstein zu einer echten Klimawirtschaftsregion entwickeln wird.» Die Leitung wird so gebaut, dass sie später auch Wasserstoff und Wasserstoffverbindungen aufnehmen kann.