Leichte Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt im Norden

Weniger Arbeitslose als im Februar, aber mehr als vor einem Jahr - so präsentiert sich der Arbeitsmarkt im Norden. Die Personalnachfrage ist deutlich niedriger als vor zwölf Monaten. Der Arbeitsminister sieht ein wachsendes Problem.
Arbeitsagentur
Das Logo der Agentur für Arbeit. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein verzeichnet nur eine leichte Frühjahrsbelebung. Im März waren 88 500 Menschen ohne festen Job und damit 1,5 Prozent weniger als im Februar, wie die Agentur für Arbeit am Freitag berichtete. Im Vergleich zum März des Vorjahres wurden 9,9 Prozent mehr Arbeitslose gezählt. Dies liegt laut Arbeitsagentur weitgehend daran, dass arbeitslose Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine seit Juni in der Statistik geführt werden. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 5,6 Prozent, nach 5,7 Prozent im Februar und 5,1 Prozent vor einem Jahr.

Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat profitierten laut Arbeitsagentur alle Alters- und Personengruppen. «Erfreulich ist insbesondere, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen darüber hinaus auch im Vorjahresvergleich deutlich gesunken ist», sagte der Vizechef der Regionaldirektion der Arbeitsagentur, Thomas Letixerant. Konkret sind es 2700 Betroffene weniger. Allerdings sind 32,1 Prozent aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos. «Deshalb sehe ich insbesondere in der Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit eine der großen arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen», sagte Letixerant.

Die Personalnachfrage lag im März mit einem Minus von 2300 Stellen oder 7,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat Februar gab es ein leichtes Plus von 250 Stellen. Zurzeit haben die Arbeitsagenturen 27.500 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. «Wie schon im Vormonat Februar bieten derzeit das Gesundheits- und Sozialwesen, Verkehr und Logistik, der Handel sowie Industrie und Gastronomie gute Einstiegschancen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg nach den neuesten Daten vom Januar im Vorjahresvergleich um 0,8 Prozent auf 1.041.400.

Nach den aktuellen Zahlen arbeiteten im Dezember 1597 Beschäftigte in 190 Betrieben kurz. Im November waren es noch 1986 Menschen in 251 Unternehmen. Im März wurde Kurzarbeit für 797 Beschäftigte in 43 Betrieben angezeigt.

Unter den Kreisen hat Stormarn mit 3,7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. Den höchsten Wert verbucht Dithmarschen mit 6,1 Prozent. Bei den kreisfreien Städten schwankt die Quote zwischen 7,5 Prozent in Kiel und 8,3 Prozent in Neumünster.

Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) zeigte sich insgesamt zufrieden, verwies aber auf ein zunehmendes Problem: «Durch die demografische Entwicklung wird es immer weniger Menschen geben, die arbeiten können, so dass wir einen Arbeits- und Fachkräftemangel bereits jetzt im Alltag spüren.» Die These, allein höhere Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen könnten das Problem lösen, greife zu kurz. Manche offenen Stellen passten nicht zu Arbeitsuchenden, weil beispielsweise geforderte Qualifikationen nicht vorhanden sind. Dies sei der Grund, weshalb eine enorme Nachfrage nach Arbeitskräften bestehe und andererseits viele Menschen keine Arbeit hätten. «Hier helfen die Zuwanderung von Fachkräften, digitalisierte Prozesse sowie die Fort- und Weiterbildungen von Beschäftigten in den Unternehmen.»

© dpa
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