«Weder privat noch professionell hielt sich Miller an Konventionen und ging stets ihren eigenen Weg», sagte Kuratorin Karin Gimmi. In den 1920er Jahren stand Lee Miller den bekanntesten Fotografen des 20. Jahrhunderts Model, darunter Man Ray. 1932 verließ sie Paris und kehrte in ihre Heimat New York zurück, wo sie ein Fotostudio betrieb. 1934 heiratete sie den ägyptischen Geschäftsmann Aziz Eloui Bey und zog mit ihm nach Kairo. In der ägyptischen Wüste entstanden viele ihrer bekanntesten surrealistischen Arbeiten, wie «Portait of Space».
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, lebte Miller mit ihrem neuen Partner, dem englischen Künstler Roland Penrose, in London. Ab 1940 arbeitete sie als Fotografin für die «Vogue». 1942 akkreditierte sie sich bei der US Army als Kriegsreporterin und berichtete über die Eroberung der Normandie durch die Alliierten und die Befreiung von Paris. Ab 1945 fotografierte Miller die Folgen des Krieges und hielt die Verbrechen der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern in Dachau und Buchenwald fotografisch fest.