Eine Aufgabe des Runden Tisches unter dem Slogan «Shalom&Moin» sei es, das jüdische Leben wahrnehmbarer zu machen. «Nur so gelingt es uns, ein neues Bewusstsein zu schaffen und auch den kommenden Generationen die Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens zu verdeutlichen. Das ist ein ganz wesentlicher Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus», sagte Herbst.
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) forderte, Antisemitismus beim Namen zu nennen und den Kampf dagegen zur sozialen Norm zu machen. «Und wir müssen ihn mit einer konsequenten Strafverfolgung bekämpfen.» Der Beauftragte für das jüdische Leben und gegen Antisemitismus, Gerhard Ulrich, nannte den Runden Tisch ein Zeichen. «Wer gegen das jüdische Leben redet oder handelt, fordert die ganze Gesellschaft heraus.»
Für den Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein, Walter Blender, ist dieser Tag für die jüdischen Gemeinden im Norden historisch. Nur gemeinsam könne es gelingen, jüdisches Leben in Schleswig-Holstein wieder sichtbarer zu machen. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein, Igor Wolodarski, betonte, der Runde Tisch solle die Arbeit der interministeriellen Arbeitsgruppe beim Landesaktionsplan gegen Antisemitismus begleiten und eigene Erwartungen formulieren.
Der Landtag hatte 2021 über Fraktionsgrenzen hinweg zum Jubiläum «1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland» die Einrichtung des Runden Tisches beschlossen.