Beschäftigte demonstrieren vor Finanzbehörde

Beschäftigte im öffentlichen Dienst haben kurz vor Beginn der Tarifverhandlungen des Bundes und der Kommunen bei einer Kundgebung in Hamburg ihren Forderungen Nachdruck verliehen. Sie versammelten sich am Montag vor der Finanzbehörde mit Transparenten wie «10,5 %, Mind. 500 € mehr - Ist mehr für uns Alle» oder «Raise your Hand for > 10,5 %». Zudem wollten sie Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) symbolisch 8000 Unterstützerunterschriften überreichen. Bundesweit hat die Gewerkschaft nach eigenen Angaben rund 250 000 Unterschriften gesammelt. Die erste Verhandlungsrunde für Beschäftigte im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen ist für Dienstag in Potsdam angesetzt.
Beschäftigte im öffentlichen Dienst demonstrieren mit Verdi-Fahnen. © Bodo Marks/Bodo Marks/dpa

Finanzsenator Dressel, der vor der Behörde auch zu den Demonstrierenden sprach, hält das Anliegen der Gewerkschaft zwar für nachvollziehbar, die Forderung aber für deutlich zu hoch. Er wünsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände alles Gute für die Verhandlungen, twitterte Dressel im Anschluss. Dressel ist bei den Verhandlungen nicht dabei, er muss erst im Herbst an den Verhandlungstisch, wenn er als Vorstandsvorsitzender der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) für den öffentlichen Dienst der Länder verhandelt.

Verdi geht aufgrund von steigenden Preisen und einem akuten Fachkräftemangel mit einer Lohnforderung von 10,5 Prozent mehr Geld in die Tarifverhandlungen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft für die unteren Einkommen einen Mindestbetrag von 500 Euro. Auch die Entgelte der Auszubildenden, Studenten und Praktikanten sollen monatlich um 200 Euro erhöht werden.

Dem Fachkräftemangel könne man nur mit attraktiveren Ausbildungsplätzen entgegenwirken. Dazu gehöre die Möglichkeit, sich eine Wohnung in Hamburg leisten zu können und unter fairen Bedingungen zu arbeiten, hatte Verdi zuletzt erklärt. Auch die Inflation sei ein großer Faktor für die Forderungen der Gewerkschaft.

Unter den rund 50.000 betroffenen Beschäftigten seien allein 20.000 aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und den Asklepios-Kliniken. Dazu kommen den Angaben der Gewerkschaft zufolge noch 3500 Beschäftigte der Stadtreinigung. Ebenfalls betroffen seien unter anderem Kitas, die Behindertenhilfe oder die Hamburg Port Authority (HPA).

© dpa
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