Bartels forderte deshalb mehr Kontrollen und eine stärkere Präsenz des Zolls auf den Baustellen. «Der Staat muss sicherstellen, dass kriminelle Praktiken auf Baustellen keine Chance mehr haben.» Zudem müssten ertappte Firmen von der öffentlichen Auftragsvergabe ausgeschlossen werden. «Wir brauchen ein «Sündenregister für Schwarzarbeit» - eine öffentliche Kartei, in der die Betriebe aufgelistet werden, deren Geschäftsmodell auf illegaler Beschäftigung und Lohnprellerei beruht.»
Nach Angaben der IG BAU hat das Hauptzollamt Hamburg allein im ersten Halbjahr 2022 in der Stadt 197 Ermittlungsverfahren im Baugewerbe eingeleitet - 76 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit habe bei Kontrollen vor allem illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Mindestlohnverstöße aufgedeckt. Die dabei ermittelte Schadenssumme durch nicht gezahlte Steuern und Sozialabgaben auf dem Bau bezifferte die IG BAU auf rund 370.000 Euro.