Größere Städte im Norden sparen Energie ein

Kältere Räume und weniger Außenbeleuchtung: Schleswig-Holsteins größere Städte haben Ende 2022 Strom und Gas eingespart. Lübeck sparte bei der Wärmeversorgung im Schnitt etwa ein Viertel ein. In Kiel war der Stromverbrauch um 12,1 Prozent niedriger.
Ein Windrad steht neben Masten einer Hochspannungsleitung. © Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild

Schleswig-Holsteins größere Städte haben als Folge der Energiesparverordnung ihren Stromverbrauch gesenkt und auch beim Heizen gespart. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter größeren Städten des Landes. Das Einsparvolumen lag bei bis zu einem Viertel.

Lübeck habe beim Heizen im vierten Quartal 2022 durchschnittlich rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingespart, sagte eine Sprecherin. Das Ergebnis sei witterungsbereinigt. Das bedeutet, dass die unterschiedlichen Wetterbedingungen in den Vergleichszeiträumen berücksichtigt wurden. Die absoluten Verbrauchswerte seien um etwa 18 Prozent gesunken. Die Hansestadt hat unter anderem die Wassertemperatur in Hallenschwimmbädern auf 26 Grad Celsius begrenzt und die Raumtemperatur in der Stadtverwaltung auf 19 Grad gesenkt. In Fluren und Treppenhäusern wird nicht mehr geheizt. Die Straßenbeleuchtung geht morgens früher aus- und abends später an. Die Leuchtstärke wurde um 30 Prozent reduziert, öffentliche Gebäude werden nicht mehr von außen beleuchtet.

Auch Kiel verzeichnete deutliche Einspareffekte. Rund 800 städtische Immobilien wurden überprüft, wie ein Sprecher sagte. In den Liegenschaften konnte die Heizenergie witterungsbereinigt durch niedrigere Temperaturen und andere Heizzeiten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 und 2021 bisher um rund 17 Prozent gesenkt werden. «Die höchste Einsparung eines Gebäudes lag bei rund 26 Prozent.» Beim Strom lag das Einsparvolumen im Schnitt bei 12,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. «Hier lag die höchste Einsparung eines Gebäudes bei rund 23 Prozent.»

Auch in den Flensburg wurde die Temperatur in Büroräumen auf 19 Grad reduziert. Dort sei es spürbar kälter geworden, sagte ein Sprecher. «Aufgrund der geringeren Temperaturanforderung in den Verwaltungsgebäuden hat sich der Wärmebedarf der Gebäude definitiv verringert.» Weil die Büroflächen im Dezember 2021 wegen der Corona-Pandemie weniger ausgelastet waren, sei der absolute Effekt nicht immer unmittelbar messbar gewesen. Beim Stromverbrauch registrierte die Stadt einen deutlichen Rückgang, im Falle des Museumsgebäudes im Dezember um etwa 22 Prozent.

Die Hamburger Umweltbehörde geht davon aus, dass die Vorschriften der Energiesparverordnung in eigener Verantwortung eingehalten werden. Sie konnte auf Anfrage nicht konkret beziffern, was die Maßnahmen an Einsparungen gebracht haben.

© dpa
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