Wechsel vom Lkw auf die Schiene mit digitalem Buchungssystem

Bislang war es für Logistiker recht kompliziert, Waren über unterschiedliche Verkehrsmittel und mit verschiedenen Transportunternehmen von A nach B bringen zu lassen. Ein neues digitales Buchungssystem soll das nun kinderleicht machen.
Ein LKW mit einem Container mit der Aufschrift „Ich fahre zum ersten Mal Bahn“ wird umgeladen. © Daniel Bockwoldt/dpa

Ein neues digitales Buchungssystem soll Logistikunternehmen den Wechsel vom Lastwagen auf die Schiene künftig deutlich erleichtern und auch Kosten sparen. Einen ersten Test des Projekts der Allianz pro Schiene und des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) machte am Montag in Hamburg das Straßenlogistikunternehmen Kroop & Co. Transport + Logistik GmbH. Der Trick: Über die Plattformen «Intermodal Capacity Broker» und «modility» lassen sich unternehmensübergreifend national und international nun nicht nur der Bahntransport, sondern mit wenigen Klicks auch gleich der Lkw-Transport zum Zug sowie die letzte Meile am Ankunftsort bis zum Empfänger mitbuchen.

Bislang hat das Hamburger Logistikunternehmen Waren den Angaben zufolge ausschließlich per Lkw transportiert. Nun wurde ein Container im Hamburger Hafen abgeholt und erstmals nur das kurze Stück per Lkw bis zum Abfahrtsort des Güterzugs im DUSS-Terminal Hamburg-Billwerder gebracht. Von dort machte sich der Container dann mit dem Zug statt mit dem Lkw auf den Weg nach Nürnberg. «Wir haben den Transport digital gebucht und sind sehr gespannt auf die Abwicklung», sagte der Abteilungsleiter Nahverkehr und Containerverkehr des Logistikers, Alexander Kähler. Der Kombinierte Verkehr sei eine interessante Alternative zum reinen Lkw-Transport, «weil er umweltfreundlicher ist und uns in diesem konkreten Fall gut 20 Prozent der Kosten spart».

Ein Großteil der kleinen und mittelständischen Transportunternehmen habe den Kombinierten Verkehr bislang noch gar nicht ausprobiert, auch weil die Buchung eines mehrgliedrigen Transportwegs bisher ziemlich aufwendig gewesen sei, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. «Dass sich so eine Transportkette jetzt mit ein paar Klicks digital buchen lässt, ist ein Anreiz für alle Straßentransportunternehmen, die Kombi aus Zug und Lkw einfach mal auszuprobieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.»

BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt betonte: «In Zeiten von Fahrermangel und Klimawandel erhoffen wir uns von dem Gemeinschaftsprojekt endlich ein besseres Miteinander von Straße und Schiene im Güterverkehr.» Der Pilottransport ist den Angaben zufolge das Ergebnis des vom Bund geförderten Projekts «Truck2Train», das die Allianz pro Schiene gemeinsam mit dem BGL in den vergangenen anderthalb Jahren begleitet habe und das Ende des Jahres auslaufe.

© dpa
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