«Hallo, Welt!» - Auf diesen Moment haben Besucher und Hagenbeck-Mitarbeiter lange gewartet: Am Dienstag durfte das Eisbärenbaby zum ersten Mal die Außenanlage im Tierpark Hagenbeck erkunden. Als erste betrat Eisbärenmutter Victoria das Freiluftgehege, dicht gefolgt von ihrem Nachwuchs, der mittlerweile schon 40 Kilogramm auf die Waage bringt, teilte der Tierpark am Dienstag mit. Neugierig kletterte die kleine Eisbärin über die Felsen und wagte sogar ihren ersten Sprung in den Wassergraben.
Damit das Jungtier gefahrlos und ungehindert spielen, tauchen und toben kann, wurde die Anlage jungtiersicher gemacht und von Grund auf gereinigt. So wurden Kletternetze angebracht, damit das Eisbärenkind auch an tieferen Wasserstellen herausklettern kann. «Für die weitere Entwicklung des Jungtieres ist es optimal, dass es jetzt noch mehr Abwechslung im Alltag hat und durch die neuen Erfahrungen auf der Außenanlage viel dazu lernt», sagte Tierarzt Michael Flügger.
Geplant ist, dass der Eisbärennachwuchs täglich ab 9.00 Uhr auf der Außenanlage für alle Besucher zu sehen ist. Durch Reinigungsarbeiten kann diese Zeit leicht variieren. Zwei Kameras am Gehege geben zusätzlich Einblicke in versteckte Winkel der Anlage, falls sich die Bären einmal in den hinteren Bereich zurückziehen. Die Bilder werden auf dem Monitor hinter der zweiten Eisbären-Scheibe gezeigt.
Das Eisbärenjunge wurde am 19. Dezember geboren. Vater ist der Eisbär Kap, der den Tierpark schon wieder verlassen hat. Mutter Victoria ist 21 Jahre alt und selbst 2002 im Tierpark auf die Welt gekommen. Sie war bis zur Geburt ihrer Tochter der letzte Eisbär, der in Hamburg geboren wurde.
In freier Wildbahn wird das Vorkommen den Angaben zufolge derzeit nur noch auf rund 23.000 Tiere geschätzt. Der Eisbär gilt der Roten Liste bedrohter Tierarten zufolge als gefährdet. Der Meereisverlust durch den Klimawandel gilt als die größte Bedrohung für ihr Überleben.