Im Zuge der Ermittlungen wurden 225 Wohnungen durchsucht, hauptsächlich in Kiel. Einige Objekte waren im Kreis Plön. Einsatzkräfte stellten dabei (Blanko-)Impfpässe, gefälschte Impfstoffaufkleber, Stempel, Zertifikate und mehr als 200 Mobiltelefone sicher. Im April hatten die Behörden eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich den Angaben zufolge mehrheitlich um polizeilich zuvor nicht aufgefallene Männer aller Gesellschaftsschichten im Alter zwischen 35 und 55 Jahren. Zur Begründung wurden eine grundsätzliche Ablehnung der Maßnahmen in der Corona-Pandemie und teilweise Angst vor Nebenwirkungen der Impfungen genannt.
In 200 Fällen hatten sich Apotheken wegen Unstimmigkeiten bei der der Ausstellung digitaler Impfzertifikate an die Polizei gewandt. In 100 Fällen informierten Arbeitgeber oder Mitarbeitende von Behörden oder Geschäften die Polizei, da ihnen gefälschte Impfpässe vorgelegt wurden.
Den Tatverdächtigen drohen Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren, zum Beispiel wegen Urkundenfälschung.