Fachkräfte des Zentrums für Integrative Psychiatrie (ZIP) des Universitätsklinikums Kiel (UKSH) unterstützen die Männer und Frauen in der Therapie dabei, verantwortlich mit der pädophilen Neigung umzugehen und Risikosituationen zu erkennen. Ziel sei, das Risiko für einen sexuellen Übergriff auf Kinder zu reduzieren. Das Ministerium beteilige sich finanziell an der Öffentlichkeitsarbeit. «Wir hoffen, dadurch noch mehr Betroffene zu erreichen als bisher und so weitere sexuelle Kindesmissbräuche verhindern zu können», sagte die Ministerin.
Die Öffentlichkeitsarbeit habe dazu geführt, dass sich in den vergangenen Jahren immer mehr Betroffene gemeldet hätten, sagte der Direktor der Abteilung für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am ZIP, Christian Huchzermeier. «Seit 2018 sind die Kontaktaufnahmen und die neu aufgenommenen Therapien stetig angestiegen»,
Nach Schätzungen fühlen sich in Schleswig-Holstein etwa 7000 Personen sexuell zu Kindern hingezogen, wie das Ministerium mitteilte. Das bundesweite Präventionsnetzwerk «Kein Täter werden» bietet an zwölf Standorten in Deutschland professionelle Hilfe für Personen mit pädophilen Neigungen, seit 2018 als Gesundheitsleistung der Krankenkassen. Der Kieler Standort wurde 2009 eröffnet.