Ironman-Veranstalter: Nicht-Abbruch «der sicherste Weg»

Bei der Ironman-EM in Hamburg stirbt ein Motorradfahrer nach einem Unfall mit einem Sportler. Der Veranstalter rechtfertigt die Fortsetzung des Wettkampfes.
Triathlon: Europameisterschaft
Triathleten fahren auf dem Rad an der Unglückstelle vorbei. © Georg Wendt/dpa

Zwei Tage nach dem tödlichen Unfall beim Hamburger Triathlon hat sich der Veranstalter Ironman Germany erstmals ausführlicher zu den massiven Vorwürfen an seine Adresse geäußert. Auf die Frage, warum das Rennen am Sonntag trotz des Todes eines 70 Jahre alten Motorradfahrers nicht abgebrochen wurde, antwortete eine Sprecherin des Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend: «Die Fortsetzung des Rennens wurde als der sicherste und respektvollste Weg für die Athleten angesehen.» Außerdem habe Ironman Germany diese Entscheidung «in gemeinsamer Absprache mit den örtlichen Behörden und der Rennleitung getroffen».

Auf der Radstrecke der Ironman-Europameisterschaft war ein Begleitmotorrad am Sonntag frontal mit einem Amateur-Triathleten zusammengestoßen. Der Motorradfahrer starb noch am Unfallort, der Sportler (26) wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Ein Kameramann (50) auf dem Motorrad erlitt einen Schock.

«Ein Abbruch des Rennens hätte zu weiteren Sicherheitsrisiken und Herausforderungen führen können», schrieb die Ironman-Sprecherin. Deshalb wurde entschieden, «den Athletinnen und Athleten zu erlauben, das Rennen fortzuführen». Und weiter: «Jeder Athlet auf der Strecke absolvierte eine persönliche Reise, die möglicherweise schon vor vielen Monaten begonnen hatte.»

Die Kritik zahlreicher Athleten wie Olympiasieger Jan Frodeno, zu viele Motorräder auf einer teilweise zu engen Radstrecke hätten die Sicherheit der Teilnehmer gefährdet, wollte der Veranstalter dagegen vorerst nicht kommentieren. «Aktuell laufen die polizeilichen Ermittlungen, und wir arbeiten eng mit den örtlichen Behörden zusammen, um die Ereignisse, die zu dem Unfall geführt haben, aufzuklären», hieß es nur.

Die Marke Ironman gehört der World Triathlon Corporation mit Sitz in den USA. Sie veranstaltet und vermarktet die Rennen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen weltweit. Die Ironman Germany GmbH ist der deutsche Ableger der Organisation. Ihr Vertrag mit der Stadt Hamburg über einen jährlichen Ironman in der zweitgrößten deutschen Stadt läuft 2024 aus. Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der Veranstaltung in Hamburg wies die Sprecherin aber zurück: «Im kommenden Jahr wird die Ironman European Championship Hamburg am 2. Juni 2024 stattfinden.»

© dpa
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