Vestas-Mitarbeiter sollen streiken: Demo in Dänemark

Da das deutsche Management nach wie vor einen Tarifvertrag ablehnt, wollen sich Beschäftigte des Windanlagenherstellers Vestas nun an die übergeordneten Chefs in Dänemark wenden. Außerdem soll der mit Unterbrechungen seit Wochen andauernde Streik fortgesetzt werden.
Das Logo der IG Metall auf einem Banner. © Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Die Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag beim Windanlagenhersteller Vestas in Deutschland geht weiter und erfasst nun auch die dänische Zentrale des Unternehmens. So hat die IG Metall einerseits die Beschäftigten erneut zu einem fünftägigen Streik aufgerufen; sie sollen von Montag an bis zum Freitag vor Heiligabend die Arbeit niederlegen. Andererseits machen sich am Dienstag etwa 200 Beschäftigte auf den Weg ins dänische Aarhus, um vor dem Hauptsitz des Unternehmens zu protestieren, wie die Gewerkschaft in Hamburg mitteilte. Mit Bussen gehe es für die Servicetechniker aus ganz Deutschland von Husum aus Richtung Norden. In Aarhus wolle dann eine Delegation (11.00 Uhr) dem Vorstand ein Angebot für weitere Verhandlungen über einen Tarifvertrag übergeben.

«Das deutsche Management hat offenbar noch nicht verstanden, dass wir dringend Lösungen für die Themen der Beschäftigten brauchen. Daher setzen wir den Streik fort und wenden uns nun direkt an die Konzernspitze in Dänemark», erklärte der Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, Martin Bitter. Weiterhin kategorisch «Nein» zu Verhandlungen zu sagen, sei ein Schlag ins Gesicht für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die sich seit Wochen im Streik für bessere Arbeitsbedingungen befänden.

Die Gewerkschaft und die Beschäftigten wollen den Windanlagenbauer mit den Streiks zu Tarifverhandlungen zwingen. Bislang will Vestas Entgeltfragen aber nur mit dem Betriebsrat besprechen. Bei einer Online-Urabstimmung hatten sich deshalb Ende Oktober 88 Prozent der IG-Metall-Mitglieder für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Seit dem 7. November sind daher mit Unterbrechungen immer wieder mehrere Hundert Beschäftigte von Vestas vor allem aus den Bereichen Service und Wartung von Windkraftanlagen in mehrtägigen Streiks.

Für die Gewerkschaft ist der Streit ein Pilot-Konflikt in der Windkraftindustrie. Die IG Metall beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer der Windindustrie, etwa Maschinenbauer, traditionell dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber bisher weitgehend tariflichen Regeln verweigert. Nach früheren Angaben arbeiten bei Vestas Deutschland 1700 Menschen, 700 als Monteure.

© dpa
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