«Bahnhöfe stellen immer einen besonderen kriminalgeografischen Raum dar», zitiert die «Welt am Sonntag» den Chef der zuständigen Bundespolizeiinspektion, Jan Müller. «Hier treffen die gesellschaftlichen Gegensätze aufeinander.» Der Hamburger Hauptbahnhof gilt als der mit den meisten Gewaltdelikten bundesweit.
Zugleich ist er laut Deutscher Bahn mit seinen täglich rund 550 000 Fahrgästen neben dem Pariser Bahnhof Gare du Nord der meistfrequentierte Bahnhof Europas. Dem Bericht zufolge stiegen die Fallzahlen beim Diebstahl 2022 auf 2365 (2021: 972), bei Gewaltdelikten auf 667 (2021: 544).
Am Montag hatte die Bundespolizei abermals eine Allgemeinverfügung erlassen, nach der dort an diesem Wochenende Waffen und Messer aller Art verboten sind. Dazu zählen etwa Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen - aber auch Taschen- oder Obstmesser, Pfeffersprays und Teleskopschlagstöcke.
Abgesehen von der Mönckeberg Passage betrifft dies den gesamten Hauptbahnhof und gilt seit Freitag, 17.00 Uhr, bis Sonntag, 24.00 Uhr. Hintergrund der Allgemeinverfügung sind die relativ häufigen Körperverletzungsdelikte mittels Waffen und anderer gefährlicher Werkzeuge, insbesondere Messer. Besonders häufig gibt es solche Vorfälle in den Abend- und Nachtstunden an den Wochenenden.