Zu wenig Geld: Tierheim kündigt Vertrag mit der Stadt

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 (HTV) hat den Vertrag mit der Stadt Hamburg gekündigt, weil das städtische Geld für die Unterbringung und Versorgung der Tiere die Kosten nicht deckt. «Wir haben uns deshalb entschlossen, den Vertrag fristgerecht zum Ende des Jahres 2023 zu kündigen. Uns blieb keine andere Wahl, da wir nicht auch noch über das Jahr 2023 hinaus an diesem für uns extrem defizitären Vertrag festgehalten werden wollen», teilte der Verein am Montag in Hamburg mit.
Blick auf Einfahrt und Haupteingang zum Tierheim an der Süderstraße. © Christian Charisius/dpa/Archivbild

Gleichzeitig hoffe er darauf, dass die Stadt mit ihm «endlich einen fairen Vertrag zum Wohle der Tiere in Hamburg» abschließe. Darin müsse zwingend das bisherige Missverhältnis zwischen Leistung des Vereins und Gegenleistung der Stadt beseitigt werden.

Die zuständige Behörde für Justiz und Verbraucherschutz bestätigte am Montag die Kündigungspläne des Vereins. «Wir wissen, dass der HTV den Vertrag ändern möchte. Einzig der Zeitpunkt dieser Kündigung ist überraschend: Wir befinden uns schon längst in Vertragsverhandlungen mit dem Verein», sagte ein Behördensprecher dazu. Dabei gehe es unter anderem auch um die Höhe der Erstattung für Leistungen, die der HTV für die Stadt erbringt. Das nächste Gespräch sei für Mitte März geplant. Ein neuer Vertrag würde ab 2024 gelten.

Nach Angaben des Tierschutzvereins machen die Dienstleistungen für die Stadt etwa 80 Prozent der Leistungen des Vereins aus. Die jährlichen Kosten lagen zuletzt bei sechs Millionen Euro, etwa zwei Millionen davon kamen von der Stadt. «Die Freie Hansestadt Hamburg profitiert also davon, dass wir mit Hilfe von Spendengeldern den Tierheimbetrieb aufrechterhalten.»

In dem Tierheim, das eigenen Angaben zufolge gemessen an den Tierzahlen als zweitgrößtes Tierheim Deutschlands gilt, sind einer Sprecherin zufolge derzeit 142 Hunde, 131 Katzen und 379 Kleintiere untergebracht. «Das ist vergleichsweise wenig, weil wir zuletzt harte Aufnahmestopps verhängen mussten.»

© dpa
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