Paukenschlag bei CDU: Thering soll Ploß als Chef ablösen

Dass der Fraktionsvorsitzende der CDU in der Hamburger Bürgerschaft seine Partei als Spitzenkandidat in den Wahlkampf 2025 führen will, war schon bekannt. Nun wird er weiter gestärkt und soll künftig auch die Partei im Land führen. Dafür tritt ein anderer zurück.
Dennis Thering (CDU), Fraktionsvorsitzender seiner Partei in der Hamburgischen Bürgerschaft, spricht. © Christian Charisius/dpa

An die Spitze der Hamburger CDU kommt mit Blick auf die anstehenden Wahlen Bewegung: Der Landesvorsitzende Christoph Ploß will sein Amt niederlegen und an den Fraktionsvorsitzenden in der Bürgerschaft, Dennis Thering, übergeben. Damit sollen die beiden wichtigen Ämter rechtzeitig vor der Bürgerschaftswahl 2025 in eine Hand gelegt werden und der Wahlkampf auf eine Person fokussiert werden, wie Ploß am Sonntag in Hamburg sagte.

Der Landesvorstand habe den 38-jährigen Thering am Sonntag bei seiner Klausurtagung einstimmig für das Amt nominiert. Nun müssen die Delegierten dem Vorschlag Anfang April beim Landesparteitag noch zustimmen.

Die Entscheidung hatten Ploß und Thering schon vor längerem hinter verschlossenen Türen miteinander getroffen, wie sie auf der Pressekonferenz am Sonntag sagten. Der Vorschlag sei von Ploß selbst gekommen. Er werde weiterhin Bundestagsabgeordneter, Vorsitzender der Landesgruppe der CDU im Deutschen Bundestag und Vorsitzender der CDU Hamburg-Nord bleiben, kündigte Ploß an. «Ich habe immer gesagt, dass meine Zukunft in Berlin liegt.»

Der Zeitpunkt der Übergabe und Bündelung der beiden politischen Ämter an Dennis Thering sei jetzt genau richtig, weil nun zum einen der Schuldenberg des Landesverbandes abgebaut, ein Grundsatzprogramm erarbeitet und die Punkte des Masterplans aus 2020 abgearbeitet seien, sagte Ploß weiter. Zudem habe Thering nun noch ausreichend Zeit, die Partei und die Fraktionen eng zu verzahnen und den Wahlkampf in Ruhe vorzubereiten.

Die Christdemokraten waren bei der Wahl im Februar 2020 auf 11,2 Prozent der Stimmen gekommen. Das war das schlechteste Ergebnis der Partei bei einer Bürgerschaftswahl in Hamburg. Nach der Wahlschlappe übernahm Thering das Amt des Fraktionsvorsitzenden von André Trepoll. Thering ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er steht eigenen Angaben zufolge für ein klares bürgerlich-konservatives Profil - ergänzt um einen starken sozialpolitischen Hintergrund.

Bei der Bürgerschaftswahl 2025 will Thering Spitzenkandidat der CDU werden. Die Partei hofft dabei auf einen starken Dreikampf um die Stimmen der Bürger. «Wir haben es geschafft, dass SPD, Grüne und wir fast auf Augenhöhe spielen. Das hätte uns wahrscheinlich nach der historischen Wahlniederlage 2020 kaum einer zugetraut», sagte Ploß dazu. «Ich werde Dennis Thering mit all meinen Kräften unterstützen.»

Thering will den Aufwind seiner Partei nun nutzen. Zuletzt hatte sich die CDU-Opposition einer Umfrage im Auftrag der Hamburg-Ausgabe der Wochenzeitung «Die Zeit» zufolge auf 20 Prozent verbessert. Die Grünen wären demzufolge auf 30 Prozent aller Stimmen, die SPD um Bürgermeister Peter Tschentscher auf 29 Prozent gekommen. «Aktuell sind die Umfragewerte für uns ausgesprochen gut», sagte Thering dazu. Zudem bemerke er in der Stadt zunehmende Kritik, auch am Hamburger Senat. «Man merkt zunehmend, dass die Menschen in der Stadt sich zunehmend danach sehen, dass es ein stärkeres Gegengewicht gibt. Die CDU ist wieder da.»

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Fußball news
Weltmeister: Argentinien schlägt Panama im ersten Länderspiel nach WM
Internet news & surftipps
Innere Sicherheit: Verfassungsschutz warnt vor Tiktok-Risiken
People news
Leute: Pussy Riot werden mit Woody-Guthrie-Preis ausgezeichnet
Reise
Bahn und Flieger: Superwarnstreik: Das müssen Reisende jetzt wissen
People news
Royals: Das Programm: Charles und Camilla in Deutschland
Auto news
Umweltforschung: Mehrheit der Diesel hatte in Tests verdächtige Abgaswerte
Internet news & surftipps
Foto-App: Snap will Geschäft mit digitaler Anprobe ausweiten
Musik news
Britischer Popstar: Ed Sheeran gibt Mitte April intimes Berlin-Konzert