Freude oder Demut? Bürgerschaft streitet über Schulpolitik

Ist das Abschneiden von Hamburg auf Platz sechs beim bundesweiten Grundschul-Bildungsvergleich ein Grund zur Freude? Darüber ist in der Hamburgischen Bürgerschaft hitzig diskutiert worden.
Abgeordnete sitzen im Plenarsaal während einer Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft im Rathaus. © Marcus Brandt/dpa/Archivbild

Nach einem bundesweiten Grundschul-Bildungsvergleich haben die Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft am Donnerstag über das Abschneiden des Stadtstaates gestritten. Hamburgs Grundschüler hatten in dem Mitte Oktober vorgestellten IQB-Bildungstrend 2021 insgesamt Platz sechs belegt - das beste bisher erzielte Ergebnis. «Kein einziges Bundesland hat einen so gewaltigen Sprung gemacht», sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD), der den Schulsenator in der Aktuellen Stunde am Rednerpult vertrat. SPD und Grüne betonten, Hamburg sei es in der Schulpolitik besser als anderen Bundesländern gelungen, mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie umzugehen. Die Opposition warf dem rot-grünen Senat Eigenlob vor.

Die Opposition kritisierte, ausschlaggebend sei nicht, welchen Platz man belege. Man müsse sich die konkreten Ergebnisse ansehen - und die seien zu schlecht, um sich darauf auszuruhen. Demut sei angebracht, monierte der Linken-Abgeordnete Norbert Hackbusch. Die CDU-Abgeordnete Birgit Stöver nannte ein Beispiel aus der Statistik: Im Kompetenzbereich Lesen hätten 17,7 Prozent der Hamburger Viertklässlerinnen und Viertklässler nicht einmal den Mindeststandard erreicht. Das sei kein Grund zur Freude, sagte Stöver.

Für die Studie waren im vergangenen Jahr bundesweit die Kompetenzen der Viertklässler in den Bereichen Mathe, Lesen, Zuhören und Rechtschreibung überprüft und ausgewertet worden. Der Anteil der Schüler, die die Regelstandards schafften, sank deutschlandweit gegenüber der letzten Untersuchung von 2016. Bei der ersten Studie 2011 hatte Hamburg nach Angaben der Schulbehörde über alle Fächer hinweg durchschnittlich noch auf Platz 14 gelegen.

© dpa
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