Der Besuch fand im Rahmen einer fünftägigen Exkursion der Militärseelsorge statt. Rüstzeit nennt man dieses Angebot. «Das sind christlich geprägte Auszeiten oder Bildungszeiten», erklärte Thomas Dietl, Militärpfarrer in Eutin. Für diese Woche habe er sich den interreligiösen Dialog vorgenommen.
Die Gruppe aus Eutin hatte in den Tagen zuvor bereits eine Synagoge in Berlin besucht. «Wir kommen vom Land, da haben wir nicht so viele Berührungspunkte mit Muslimen und auch nicht mit Juden», sagte Dietl. «Es ist eine Möglichkeit, in den Dialog mit anderen Religionen zu gehen», erklärte der Militärpfarrer aus Eutin. Denn «wo kein Wissen, da sind Vorurteile».
Führungen der Moschee werden an vier Wochentagen angeboten, sagte Ahmet Gür, Vorstandsmitglied und Moschee-Guide für die Gruppe der Bundeswehr. «Die Nachfrage übersteigt unser Angebot.» Die Führungen seien teilweise Monate im Voraus ausgebucht.
Die Anfrage der Gruppe von Thomas Dietl bewertet Gür sehr positiv. «Der größte Teil sind Schulklassen, was auch sehr, sehr wichtig ist. Aber ich finde es schön, wenn sich auch staatliche Organisationen und Einrichtungen die Zeit nehmen», sagte Gür. «Es ist schön, wenn wir es anbieten können und es auch wahrgenommen wird, weil wir eliminieren die Vorurteile, wir öffnen die Leute dafür.»
Die Ampel-Fraktionen im Bundestag hatten zuletzt zur Einsetzung einer islamischen Militärseelsorge aufgerufen. Die Politikerinnen und Politiker verwiesen in einem Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Verteidigungsminister Boris Pistorius sowie die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (alle SPD) auf «über 3000 Soldatinnen und Soldaten muslimischen Glaubens».