HSV-Vorstand Boldt zum Fall Vuskovic: System hinterfragen

Als Konsequenz aus dem Verfahren im Doping-Fall Mario Vuskovic hat HSV-Sportvorstand Jonas Boldt gefordert, das Nachweissystem der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) zu hinterfragen. «Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es bei Epo Unklarheiten gibt», sagte Boldt am Samstag dem TV-Sender Sky vor dem Zweitliga-Spiel des Hamburger SV gegen Holstein Kiel. Dass die Wada und die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada ihr System schützten, ist für den 41-Jährigen menschlich verständlich, aber auch «bedauerlich und für mich auch eine Farce».
Mario Vuskovic (r), Spieler des Fußball-Zweitligisten Hamburger Sportverein (HSV), unterhält sich in einer Pause am 2. Verhandlungstag vor dem Sportgericht des Deutschen Fußballbundes (DFB) mit HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (l). © Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild

Der Hamburger Fußball-Profi Vuskovic steht im Verdacht des Epo-Dopings. Am Freitag hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auch nach dem dritten Verhandlungstag noch kein Urteil gesprochen. Das soll nach Angaben des Vorsitzenden Stephan Oberholz in den nächsten zwei Wochen schriftlich erfolgen. Der 21-jährige Vuskovic hatte am Freitag erneut seine Unschuld beteuert. «Je länger das dauert und je tiefer man eintaucht, desto deutlicher wird, dass es eigentlich nur einen Freispruch geben kann», sagte Boldt. 

Vuskovic ist seit November vorläufig gesperrt. Dem kroatischen Innenverteidiger droht eine Sperre bis zu vier Jahren. Bei einem Schuldspruch kann er vor das DFB-Schiedsgericht ziehen. Sollte er freigesprochen werden, könnten die Nada oder die Wada den Internationalen Sportgerichtshof Cas einschalten. 

Im Laufe des Prozesses vor dem DFB-Sportgericht hatte die Vuskovic-Seite Gutachten vorgelegt, in denen Zweifel an der Epo-Analysemethode der Wada geäußert wurden. Boldt sagte, es sei «keine Verhältnismäßigkeit», wenn das menschliche Auge entscheidet, ob ein Befund positiv oder negativ sei. Zum wissenschaftlichen Streit meinte er, dass man «leider auf einem Rücken eines jungen Menschen einen Präzedenzfall» habe.

© dpa
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