Hamburger SV: Krisengipfel vor dem Spitzenspiel

Die AG-Anteilseigner des Hamburger Zweitligisten treffen sich am Freitag zu einem als Friedenstreffen deklarierten Gespräch. Dabei soll es vor allem um die Besetzung des Aufsichtsrates gehen.
Das Logo des HSV an der Fassade des Hauptgebäudes des HSV Campus in Hamburg. © Christophe Gateau/dpa/Archivbild

Alle reden beim Hamburger SV vom Spitzenspiel in der 2. Fußball-Bundesliga beim Tabellenersten Darmstadt 98. Nur die Anteilseigner und der Aufsichtsrat der Fußball-AG des Traditionsvereins schaffen es, sich lediglich mit sich selbst zu beschäftigen. Einen Tag vor der Partie am Samstag (20.30 Uhr/Sport1 und Sky) beim aktuellen Top-Team der Liga kommt es zu dem als Friedenstreffen deklarierten Krisengipfel der Gesellschafter. Dabei wird es am Freitag in erster Linie um die Besetzung des Aufsichtsrats gehen.

Anfang des Monats war diese Entscheidung bei der AG-Hauptversammlung noch vertagt worden. Das Kontrollgremium unter der Leitung von Marcell Jansen (37) als Präsident des HSV e.V. blieb im Amt. Einzig der umstrittene Detlef Dinsel schied aus, da sein Mandat ausgelaufen war. An dem von Jansen gestützten Finanzexperten hatten sich etliche Diskussionen entzündet. Dinsel erklärte mittlerweile nach Kritik von mehreren Seiten seinen Verzicht auf eine Bewerbung für den Aufsichtsrat.

Aktuell sind somit nur sechs statt der sieben Plätze im Aufsichtsrat besetzt. Auch Jansen-Kritikerin Lena Schrum (32) ist noch dabei. Jansen will sie aber ersetzen, andere im Aufsichtsrat und unter den Gesellschaftern würden sie gern behalten. Der HSV-Präsident möchte Stephan von Bülow und Henrik Köncke in das Kontrollgremium aufnehmen, die die Plätze von Schrum und dem freiwillig ausscheidenden Andreas Peters einzunehmen.

Viel Zeit für eine Entscheidung bleibt nicht. Noch in diesem Monat muss der Aufsichtsrat laut Satzung stehen, da sonst der Vorstand mit Jonas Boldt (Sport) und Eric Huwer (Finanzen) nicht mehr handlungsfähig ist. In den Medien wird über den Kompromiss spekuliert, dass sich Jansen mit seiner Forderung nach einem Ausscheiden von Schrum durchsetzt, seine Wunschkandidaten in das Gremium einziehen und der Rat weiter nur aus sechs Personen besteht. Im Gegenzug würde Jansen den Vorsitz abgeben.

Zuletzt hatte auch HSV-Investor Klaus Michael Kühne seine Kritik an Jansen erneuert. Er sei bereit, den Club mit bis zu 120 Millionen Euro zu unterstützen, sagte der Milliardär in der März-Ausgabe des «Manager Magazins». Allerdings müssen sich der HSV dann umstrukturieren. «Das geht heute nicht. Dazu ist der Verein aber nicht bereit», sagte Kühne mit Blick auf Ex-Profi Jansen.

© dpa
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