Die Minister müsste den politisch gesteuerten Um- und Abbau der Tierhaltung angemessen finanzieren, forderte die BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock. «Es braucht in jedem Fall mehr Geld für mehr Tierwohl.» Die bisher im Raum stehenden eine Milliarde Euro reichten nicht, um den Landwirten eine Zukunftsperspektive mit weniger, aber besserer Tierhaltung zu ermöglichen. «Die aktuelle Blockadehaltung der FDP nimmt die Bäuerinnen und Bauern in Geiselhaft und blockiert den notwendigen Umbau der Tierhaltung», so von Broock.
Der Koordinator für Agrarpolitik der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland, Johann Rathke, kritisierte vorgesehene Kürzungen in der Gemeinschaftsaufgabe «Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes» (GAK). Sie widersprächen dem Koalitionsvertrag und müssten korrigiert werden. «Hierzu braucht es nun ein klares Signal von der Agrarministerkonferenz.» Die Mittel für mehr Klimaschutz, den Erhalt der Biodiversität in der Agrarlandschaft und den ländlichen Raum dürften nicht gekürzt werden, sondern müssten weiter wachsen.
Die Agrarminister tagen bis Freitag in Kiel. Am Donnerstag werden bei zwei Veranstaltungen Landwirte mit mehreren Hundert Traktoren in der Landeshauptstadt erwartet, um ihren Forderungen nach Unterstützung und weniger Bürokratie Nachdruck zu verleihen.