Fischerei hat sich bei Meeresschutz zuletzt zu wenig bewegt

In der Diskussion um das drohende Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten fordert die Umweltschutzorganisation WWF mehr Nachhaltigkeit in der deutschen Fischerei. «Es muss gelingen, die Fischerei mit bodenberührenden Netzen effektiv und zuallererst in den Schutzgebieten zu beschränken», sagte die Geschäftsleiterin Transformation beim WWF Deutschland, Heike Vesper, in einer Mitteilung am Montag. In Gesprächen der Krabbenfischer, der Politik und dem Naturschutz müsse es nun darum gehen, sowohl den Meeresschutz sicherzustellen als auch eine Zukunftsperspektive für die Fischerei zu schaffen.
Treffen des EU-Ministerrates für Landwirtschaft und Fischerei
Cem Özdemir, Landwirtschaftsminister, als er zu einem Treffen der EU-Agrarminister eintrifft. © Virginia Mayo/AP

«Die Krabbenfischerei profitiert schon lange Zeit von gesetzlichen Ausnahmen und hat sich in der Vergangenheit viel zu wenig bewegt. Das muss sich jetzt zwingend ändern», sagte Vesper. Intakte Meeresökosysteme ermöglichten erst eine wirtschaftlich tragfähige Fischerei. Darauf ziele laut WWF der Aktionsplan der EU-Kommission. Fischen mit Grundschleppnetzen steht unter anderem in der Kritik, da der Meeresboden durch das Fanggerät erheblich beschädigt werden kann.

Dem Plan zufolge soll die Fischerei mit Grundschleppnetzen - also Netzen, die den Meeresgrund berühren - in Schutzgebieten spätestens 2030 unzulässig werden. Wenn es so käme, blieben aus Sicht der Fischer kaum noch Fanggebiete vor den Küsten, in denen etwa die traditionelle Krabbenfischerei betrieben werden könnte. Betriebe an der deutschen Nordseeküste sehe deshalb ihre Existenz in Gefahr.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sieht ein pauschales Verbot in Schutzgebieten angesichts möglicher Folgen für die Fischerei kritisch. Auch norddeutsche Landesregierungen positionierten sich gegen den Plan. Das Thema stand am Montag auch auf der Tagesordnung bei einem Treffen der EU-Agrarminister in Brüssel. Ab Mittwoch soll es zudem bei der Agrarministerkonferenz in Büsum darum gehen.

© dpa
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