Ermittlungen nach Übergriff auf Elbbrücken-Blockierer

Die Polizei hat nach dem gewalttätigen Übergriff auf einen Aktivisten der Bewegung Letzte Generation bei der Blockade der Hamburger Elbbrücken Ermittlungen eingeleitet. Zudem laufen sieben Verfahren wegen des Verdachts der Nötigung gegen die «Klima-Kleber».
Klimaaktivisten
Klimaaktivisten der Bewegung Letzte Generation haben am Samstag die Elbbrücken stadteinwärts blockiert. © Jonas Walzberg/dpa

Nach dem gewalttätigen Angriff mutmaßlich durch einen Lkw-Fahrer auf einen Aktivisten der Bewegung Letzte Generation bei der Blockade der Hamburger Elbbrücken hat die Polizei Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ihr seien mehrere Zeugenberichte und auch Videos in diesem Zusammenhang bekannt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Dazu zähle auch das Video, bei dem ein Mann einen der Aktivisten von der Straße zieht und ihm mit dem Fuß in den Bauch tritt.

Klimaaktivisten der Bewegung Letzte Generation hatten am Samstag die Elbbrücken stadteinwärts blockiert und so erhebliche Staus produziert. Vier Menschen hatten sich dabei nach Angaben der Polizei am Vormittag auf der Straße mit schnellbindendem Beton festgeklebt. Der Verkehr kam zum Erliegen. Die Protestaktion war am Nachmittag vorbei. Bis sich die kilometerlangen Staus aufgelöst hatten, dauerte es nach Angaben der Polizei jedoch noch bis zum frühen Abend.

Die Aktivisten selbst hatten erklärten, zudem zwei Transporter auf der Straße quergestellt zu haben. Einem Bericht des «Hamburger Abendblatts» zufolge konnte die Polizei die Autoschlüssel zunächst nicht finden. Die Aktivisten hätten sie in den Brötchen versteckt, die sie mitgebracht hatten.

Gegen die Blockierer seien Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet worden. Insgesamt sieben Personen seien nach der Aktion am Samstag in Gewahrsam genommen worden. Zwei von ihnen sitzen demnach noch immer in Gewahrsam. Ein Richter prüfe eine längerfristige Ingewahrsamnahme. «Das Ergebnis steht derzeit noch aus», erklärte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen führe der Staatsschutz des Landeskriminalamtes.

Durch die Blockade der Elbbrücken ging auf der Autobahn A1 ab dem Horster Dreieck in Fahrtrichtung Norden bis hinter das Autobahnkreuz Süd nichts mehr. Auch der Verkehr auf der Zubringer-Autobahn 255 in Richtung Innenstadt kam komplett zum Erliegen. Erschwerend kam hinzu, dass die Autobahn A7 und der Elbtunnel über das ganze Wochenende gesperrt waren und es damit keine Möglichkeit mehr gab, Hamburg von Süden aus über eine Fernstraße zu erreichen.

Erst am Donnerstag hatten Aktivisten der Letzten Generation die Köhlbrandbrücke blockiert. Sie hatten sich auch dort mit schnellbindendem Beton auf der Fahrbahn festgeklebt.

Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft forderte Konsequenzen für gewalttätige Autofahrer. «Diese um sich schlagenden und tretenden Menschen sind ein Risiko für den Verkehr», sagte der umweltpolitischer Sprecher Stephan Jersch. Die AfD wiederum verlangte harte Strafe für die Aktivisten. «Wer immer wieder Verkehrsadern lahmlegt, der muss auch mit Freiheitsstrafen belegt werden», sagte Fraktionschef Dirk Nockemann.

© dpa
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