HSV-Trainer vor Pokalspiel: «Wollen unser Gesicht zeigen»
Der Hamburger SV ist in einer misslichen Lage. Das Stadtderby gegen den FC St. Pauli wurde mit 0:3 so deutlich wie noch nie in der gemeinsamen Profigeschichte verloren, von Platz eins in der 2. Fußball-Bundesliga ging es retour auf Rang drei, und der Pokalauftritt am Dienstag (18.00 Uhr/Sky) beim Bundesligisten RB Leipzig ist alles andere als ein Aufbauspiel. Sollten die Hanseaten wettbewerbsübergreifend zum dritten Mal in Serie ohne Sieg bleiben, könnten Souveränität und Selbstverständnis im Aufstiegsrennen leiden. «Es gibt im Fußball immer ein Auf und Ab. Wir gehen unseren Weg weiter, lassen uns jetzt nicht von zwei Spielen und deren Beurteilung von außen beeinträchtigen. Wir bleiben bei uns», sagte Trainer Tim Walter gewohnt kämpferisch. «Wir lassen uns von einer Niederlage jetzt nicht umwerfen und malen deshalb nicht alles schwarz. Widrigkeiten gehören im Fußball einfach dazu.» Mit den Leipzigern haben die Hamburger im DFB-Pokal nur einmal die Kräfte gemessen. Im April 2019 verloren die Norddeutschen im Volksparkstadion mit 1:3. Vor der damaligen Mannschaft ist nur noch Bakery Jatta dabei. Am Kräfteverhältnis hat sich aber nichts geändert: Der Bundesligist, zumal in der heimischen Red-Bull-Arena, ist klarer Favorit. Walter: «Wir sind der absolute Underdog. RB Leipzig spielt in der Champions League und ist amtierender Pokalsieger. Wir wissen um die Qualität, die diese Mannschaft hat.» Der HSV-Coach wird seiner offensiven Ausrichtung treu bleiben. Er erwägt aber, den nach seiner Roten Karte in der Liga gesperrten Kapitän Sebastian Schonlau in der Innenverteidigung durch Jonas David zu ersetzen. Walter ist vom Youngster, der Spielpraxis sammeln soll, überzeugt.
«Trotzdem werden wir unsere Chance suchen und von unserer DNA nicht abweichen. Wir wollen unser Gesicht zeigen. Wir wollen zeigen, wofür der HSV steht: Mut, Wille und Geschlossenheit. Daher freuen wir uns auf dieses Spiel», sagte der Trainer des Außenseiters.