Habben Jansen sagte, die Nachfrage sei bereits deutlich gesunken, denn die Lager seien voll, und die Waren müssten erst verkauft werden, ehe neue bestellt und transportiert werden könnten. Generell gehe er aber nicht davon aus, dass sich die Konsumenten dauerhaft zurückhielten. Er räumte ein, dass in diesem und vor allem im kommenden Jahr viele neue Schiffe ins Wasser kämen. Mit einem Überangebot bei den Ladekapazitäten rechne er jedoch nicht. Zum einen seien die rechtlichen Anforderungen für den Containertransport gestiegen. Zum anderen müssten etliche Schiffe, die während der Pandemie durchgefahren seien, zur Wartung ins Dock oder würden verschrottet. «In den nächsten drei, vielleicht auch fünf Jahren wird die Verschrottung wieder hochgehen auf 4, vielleicht 4,5 Prozent pro Jahr», sagte Habben Jansen.
Er zeigte sich überzeugt, dass die Frachtraten über jenen von vor der Pandemie bleiben werden. Grund seien die gestiegenen Kosten. Er gehe davon aus, dass sich die Frachtraten künftig etwas über den Kosten einpendeln werden. «Damit wird man keine außerordentlichen Gewinne erreichen», sagte Habben Jansen. Aber es werde über die Branche hinweg auch keine Verluste geben.
Mit Blick auf China zeigte sich Haben Jansen weniger optimistisch. Das Wachstum dort werde nachlassen oder zumindest nicht vom Handel, sondern von lokalen Steigerungen herrühren. Ein Grund sei, dass immer mehr Unternehmen ihre Abhängigkeit von China verringerten. Wachstumskandidaten für den Welthandel sind seiner Meinung nach neben den USA vor allem Indien, die Türkei, Afrika und Südamerika.