Prien: Schulen können Gewaltprobleme nicht allein lösen

Über die Gewalttat gegen eine 13-Jährige in der dithmarscher Kreisstadt Heide hat Bildungsministerin Karin Prien mit Schülern, Elternvertretern, Lehrern, Schulleitungen und weiteren Akteuren wie Jugendhilfe und Polizei gesprochen. Der furchtbare Vorfall habe die ganze Republik bewegt, sagte die CDU-Politikerin am Freitag nach dem Treffen im Schulzentrum Heide-Ost. «Wir haben uns sehr intensiv in einem vertraulichen Kreis darüber ausgetauscht, wie die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen verbessert werden kann.»
Karin Prien (CDU), Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, gibt ein Interview. © Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt/Archivbild

Mehrere Mädchen im Alter von etwa 13 bis 16 Jahren hatten am 21. Februar in Heide die 13-Jährige geschlagen und gedemütigt. Das wurde per Smartphone gefilmt und verbreitet. Nach allem, was sie wisse, gab es vor der Tat im Schulbereich keine Anhaltspunkte für eine solche Eskalation, sagte Prien. Danach seien unverzüglich die notwendigen Maßnahmen getroffen worden.

Am Freitag sei es auch darum gegangen, wie die Polizei an Schulen stärker mit Jugendlichen in ein vertrauensvolles Verhältnis kommen kann, sagte Prien. Alle beteiligten Schulen hätten von Anfang an und vor der Berichterstattung der Medien sehr professionell geholfen. An Heides Schulen gebe es umfangreiche Maßnahmen zur Gewaltprävention.

Die Schulen allein könnten Probleme dieser Art nicht lösen, Eltern und Stadtgesellschaft insgesamt seien gefordert. «Ein Vater sagte - das hat mich sehr beeindruckt -: «Wie kann es sein, dass so etwas stundenlang passiert und gefilmt wird und nicht ein einziger Bürger sich genötigt fühlt, einen solchen Vorfall der Polizei zu melden?»»

Gewalt an Schulen habe es immer gegeben und man könne auch nicht unbedingt sagen, dass sie viel mehr geworden sei, sagte Prien. Aber sie betreffe andere Altersgruppen und das bereite große Sorgen. Es scheine auch so zu sein, dass Mädchen anders als früher dazu neigen, Gewalt anzuwenden. Der Bedarf an Schulsozialarbeit steige.

© dpa
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